Baden wie damals: Warum Schwimmen im Donaukanal Tradition hat

Der Kanal ist wegen des angeschwemmten Schlamms zwar trüb, aber badegeeignet.
Ein Verein animiert dazu, in dem Flussarm mitten in Wien schwimmen zu gehen. Das war bereits im 18. Jahrhundet ein großes Ding.

Wenn Menschen im Donaukanal schwimmen, dann ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass sie das des nächtens – und in nicht mehr ganz nüchternem Zustand – machen. Erst unlängst musste die Polizei zu später Stunde einen nackten Mann aus dem Wasser retten: Er schaffte es nicht mehr aus eigener Kraft ans Ufer.

Dabei könnte der 17 Kilometer lange Donaukanal mehr sein: ein riesiges Schwimmbecken mitten in der Stadt nämlich. Das findet zumindest eine Gruppe von Studenten vom Social Design Studio der Universität für angewandte Kunst.

Sie animiert die Wienerinnen und Wiener nun dazu, im Donaukanal so selbstverständlich zu schwimmen, wie etwa in der Neuen Donau. Das tut sie in zweierlei Hinsicht.

Strandbad im Kunsthaus

Erstens, indem die Gruppe (die bald einen Verein gründen will) selbst im Donaukanal schwimmen geht und Interessierte mitnimmt. Die Idee dahinter: Je mehr Leute dort baden, desto eher werde anderen Stadtbewohnern bewusst, dass das zwar unüblich, aber völlig legal ist – sofern einige Regeln beachtet werden.

Zweitens soll eine Kooperation mit dem Kunsthaus in der Unteren Weißgerberstraße helfen. Im Garten des Museums unweit des Donaukanals wird derzeit eine Art Strandbad eingerichtet: mit 20 Schließfächern, Umkleidekabinen und einer Dusche.

Morgen, Donnerstag, am Abend, wird es eröffnen. Spontan Entschlossene können im Kunsthaus Handtücher und Badeschlapfen ausborgen. So ganz neu ist das Baden im Kanal übrigens nicht.

Floß und Käfig

Schon im 18. und 19. Jahrhundert war das Baden am Donaukanal ein großes Ding in der Stadt.

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