Portugal bis Türkei: Südeuropa kämpft weiter gegen die Flammen

Mann läuft vor Waldbrand in Griechenland davon
Viele europäische und nordafrikanische Länder sind aktuell von schweren Waldbränden oder Unwettern betroffen. Ein Überblick.

Türkei, Griechenland, Spanien, Italien, Kroatien oder Portugal: Die Liste der Länder, die gegen die Folgen des extremen Wetters kämpft, wird immer länger. Durch extreme Trockenheit, Hitze und Wind breiten sich vor allem im Mittelmeerraum die Wald- und Flächenbrände immer mehr aus und erschweren die Löscharbeiten.

Der gesamte Mittelmeerraum kämpft aktuell mit schweren Wald- und Flächenbränden. Diese südeuropäischen Länder und Regionen sind bisher betroffen:

  • Griechenland: Vor allem die Inseln Rhodos, Korfu und Euböa
  • Italien: Die Insel Sizilien und Apulien
  • Kroatien: In der Nähe von Dubrovnik
  • Frankreich: Die Insel Korsika und in der Nähe von Nizza
  • Spanien: Die Insel Gran Canaria
  • Portugal: In der Nähe von Lissabon
  • Zypern
  • Türkei: In der Nähe von Antalya

In Nordafrika von den Bränden betroffen sind:

  • Tunesien: In der Nähe der algerischen Grenze
  • Algerien: In der Region Beni Ksila

Lage in Griechenland weiter kritisch

Schwer betroffen ist weiterhin die griechische Ferieninsel Rhodos. Der gefährlichste Brand tobt noch bei der Ortschaft Mesanagros, berichtet das örtliche Nachrichtenportal Rodiaki. Gebessert hat sich die Lage derweil auf der anderen Ferieninsel Korfu im Nordwesten Griechenlands, wo es keine große Feuerfront im Norden mehr gibt. Auf der Insel Euböa im Nordosten Athens war die Lage am Mittwoch ebenfalls besser als in den vergangenen drei Tagen. 

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Der griechische Zivilschutz informierte darüber, dass es heute (Mittwoch) extrem heiß werden soll - bis 46 Grad und vielleicht mehr. Die Waldbrandgefahr bleibt damit extrem hoch. Das ergibt sich auch aus einer Karte des Zivilschutzes. Für fast die Hälfte Griechenlands herrscht am Mittwoch höchste Brand-Alarmstufe. Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz Janez Lenarcic warnte am Dienstagabend auf Twitter: "In den nächsten zwei Tagen wird die Feuer-Gefahr im Mittelmeerraum voraussichtlich extrem hoch bleiben."

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Waldbrand im Süden von Rhodos

Tausende Helfer in Gennadi im Süden von Rhodos

Unwetter in Norditalien, Brände im Süden

Indessen verschärfte sich auch die Lage in Italien. Auf der Mittelmeerinsel Sizilien sind das Umland von Palermo, der Raum um Catania sowie die Hänge des Vulkans Ätna besonders betroffen. Mittlerweile hat sich das Feuer auf eine Mülldeponie ausgeweitet. Dutzende Hektar Wald und Buschland fielen den Bränden bereits zum Opfer, auch eine Pumpanlage auf der Autobahn Palermo- Messina (A-20) wurde beschädigt.

Am Mittwoch vermeldeten die Einsatzkräfte drei Todesopfer in der sizilianischen Hauptstadt. Ebenfalls von den Bränden betroffen ist die Adria-Region Apulien.

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Im nordafrikanischen Algerien gibt es viele Tote nach Bränden. Diese wüteten am Montag unter anderem in der algerischen Region Beni Ksila östlich der Hauptstadt Algier. Die Flammen breiteten sich angesichts starker Winde schnell auch auf andere Regionen des Landes aus. Laut dem nationalen Wetteramt sollen die Temperaturen allmählich sinken. Brände gab es aber auch im benachbarten Tunesien, in der Türkei im Raum Antalya.

Brände in Zypern, Frankreich und Kroatien

Auf Zypern brachten inmitten einer der längsten Hitzewellen der Geschichte der Mittelmeerinsel mehr als 100 Feuerwehrleute am Morgen einen Waldbrand unter Kontrolle, der innerhalb nur einer Nacht etwa 20 Hektar Wald zerstörte. Auch Frankreich war betroffen. Nahe des Flughafens von Nizza kämpften Feuerwehrleute und Löschflugzeuge gegen einen Flächenbrand. Auf der französischen Insel Korsika wurde am Mittwoch über 200 Hektar Land berichtet, die zerstört wurden. Ein Kloster musste evakuiert werden.

In Kroatien ist ein Feuer nur zwölf Kilometer von der historischen Innenstadt von Dubrovnik entfernt ausgebrochen. Etwa 130 Feuerwehrleute und Löschflugzeuge seien im Einsatz, um die Brände zu löschen. Laut Medienberichten hat das Feuer Explosionen von Landminen aus der Zeit des Jugoslawien-Krieges ausgelöst.

Waldbrände in Spanien und Portugal

Auch die iberische Halbinsel ist angesichts der Rekordtemperaturen nicht vor Waldbränden gefeit. In Portugal kämpfen Feuerwehrleute und Anrainer gegen ein sich rasch ausbreitendes Feuer südwestlich von Lissabon, das Häusern gefährlich nahe gekommen ist. Im Laufe der Nacht konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am Dienstag zudem von einem sich rasch ausbreitenden Flächenbrand im Zentrum der spanischen Urlaubsinsel Gran Canaria. 200 Hektar Wald sind verbrannt.

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