Bill darf Melinda aus der Gates Foundation "herauskaufen"
Als sie Anfang Mai ihren Ehe-Systemabsturz bekannt gaben, zogen Microsoft-Gründer Bill Gates und seine künftige Ex-Frau Melinda French Gates zwischen Privatem und Beruflichem eine klare Linie: "Wir glauben nicht mehr, dass wir gemeinsam als Paar in der nächsten Phase unseres Lebens wachsen können", erläuterten die Multi-Milliardäre etwas gestelzt den Grund für die vorzeitige Beendigung des Lebensbundes.
Das neben drei leiblichen Kindern auch das gemeinsame "vierte Kind" betroffen sein würde, wurde sofort dementiert. Die "Bill und Melinda Gates Foundation", die weltweit finanzstärkste Wohltätigkeitsstiftung.
Der ehemalige Computer-Unternehmer (65) und seine Gattin (56) versicherten, dass die von Melinda French Gates auf den Weg gebrachte Scheidung nicht mit der Philanthropie kollidieren werde: "Wir teilen weiterhin den Glauben an diese Mission und werden weiter in der Stiftung zusammenarbeiten", hieß es in einer offiziellen Erklärung.
Bills Affären
Inzwischen sind etliche Wochen ins Land gegangen. Und damit auch zig Medien-Berichte, die Bill Gates außereheliche Aktivitäten und diverse andere Fehltritte beleuchteten. Was offenbar die Atmosphäre zwischen den Stiftungsoberen zusätzlich verschattet. Und zwar so, dass nun eine Vereinbarung getroffen wurde, die für den Fall der Fälle auch eine berufliche Separierung vorsieht.
Falls sich Bill und Melinda in den kommenden zwei Jahren über die Ziele und Wege ihre ebenso segensreichen wie umstrittenen Arbeit nicht mehr verständigen können, kann er sie aus der bisher gemeinsam geführten Stiftung herauskaufen. Melinda Gates würde dann ihren Posten als Co-Vorsitzende niederlegen.
Eine entsprechende Notiz hat der Geschäftsführer der Stiftung, Mark Suzman, jetzt an die weltweit 1.700 Mitarbeiter verschickt. Käme es zum Crash, fügte der ehemalige Finanz-Journalist hinzu, würde Melinda Gates von ihrem Ex-Ehemann in spe "persönliche Mittel" zur Verfügung gestellt bekommen, um ihre eigene Wohltätigkeitsarbeit in der Stiftung "Pivotal Ventures" fortzusetzen, die sich auf die Förderung von Mädchen und Frauen in Entwicklungsländern konzentriert.
Summen wurden in dem Mitarbeiter-Brief nicht genannt. Aber man kann sich die Dimension vorstellen. Das Grundkapital der Stiftung beträgt 50 Milliarden Dollar. Diese Summe ist von den Gates just um weitere 15 Milliarden US-Dollar aus dem beiderseitigen Privatvermögen aufgestockt worden. Mit dem Ziel, die Arbeit der Stiftung zu verstetigen, wie es in einer offiziellen Mitteilung hieß.
Warren Buffetts Abgang
Über die Verwendung der Mittel soll künftig ein neu sortiertes und erweitertes Aufsichtsgremium wachen. Der Schritt wurde notwendig, weil die Investoren-Legende Warren Buffett, privat ein guter Freund von Bill Gates, sich vor Kurzem aus dem Kuratorium der "Bill and Melinda Gates Foundation" zurückgezogen hat, der er mehrere Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt hatte. Was seltsam wirkte, da der Börsen-Spekulant aus Omaha ausdrücklich betonte, seine philanthropischen Ziele stünden unverändert "zu 100 Prozent in Einklang mit jenen der Stiftung". Darum soll der künftige Aufsichtsrat breiter und bunter werden.
Bill und Melinda Gates gaben vor acht Wochen nach 27 Ehe-Jahren ihre Scheidung bekannt. Dann wurde bekannt, dass Bill Gates 2020 wegen einer außerehelichen Affäre mit einer Mitarbeiterin aus dem Verwaltungsrat des Microsoft-Konzerns ausgeschieden war. Seither hat Bill Gates seiner Frau mehrere Milliarden Dollar in Form von Aktienpaketen überwiesen – eine Anzahlung auf die Scheidung.
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