Wegen PCR-Chaos: Ruf nach bundesweitem Gurgel-Chef
Durch die nicht abreißenden Probleme bei den PCR-Tests mehren sich die Befürworter eines österreichweiten Gurgel-Verantwortlichen. "Es braucht ein Gesamtkonzept", sagt etwa Thomas Starlinger, Adjutant des Bundespräsidenten. Unter seiner Führung wurde im Expertengremium "Covid-19 Future Operations Plattform" die Idee zum Wiener Erfolgsmodell "Alles gurgelt" geboren.
Regionalspezifische Entscheidungen sollten dabei in Länderhand bleiben, so Starlinger. Zum Beispiel wäre es im Westen denkbar, mit der Supermarktkette MPreis zusammenzuarbeiten, und nicht mit Rewe, wie in Wien. "Aber es braucht eine zentrale Figur, die den Masterplan hat."
Auf Bundesebene müsste etwa der Ausbau der Laborkapazitäten geregelt werden. "Es ist aus logistischer Sicht nahezu sinnbefreit, den Aufbau der Laborinfrastruktur pro Bundesland zu regeln", sagt auch Margaretha Gansterer, Logistik-Professorin an der Uni Klagenfurt.
Es sei besser, gezielte Standorte zu suchen, um eine optimierte Abwicklung zu garantieren. "Mal abgesehen davon, dass die gemeinsame Planung in Summe zu weniger Kosten führen würde." Wenn jetzt die Entscheidung für den Ausbau getroffen werde, könne man die Labore in sechs bis acht Wochen aufbauen.
Heer soll einbezogen werden
Alexander Biach, stv. Direktor der Wirtschaftskammer Wien und ebenfalls Mastermind bei "Alles gurgelt", regt zudem an, das Bundesheer einzubeziehen – für Krisenbewältigung sei es schließlich da. Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, twitterte erst am Dienstag, wie stark das Heer im Kampf gegen Covid-19 involviert sei.
Dies könnte übrigens für Starlinger selbst als Gurgel-Chef sprechen. Als ehemaliger Verteidigungsminister in der Regierung Bierlein und als Offizier hat er schließlich beste Kontakte zum Heer.
Kommentare