Überfüllt und baufällig: Die Häfn stehen vor dem Kollaps

Überfüllt und baufällig: Die Häfn stehen vor dem Kollaps
Bei Österreichs Gefängnissen krankt es an allen Ecken und Enden. Die Justiz ist seit Jahren chronisch unterbudgetiert, warnen Insider.

Eine Blumenwiese mit Bienen, Mäusen, Ameisen, einer Schildkröte. Vom Himmel lacht eine Sonne, dazu der Schriftzug: „Good Bye“. Jemand hat sich redlich Mühe gegeben – in der Tristesse der Gefängniszelle wirken die Malereien an der Wand aber hoffnungslos verloren.

Bis zu zehn Personen verbringen bis zu 23 Stunden am Tag eingesperrt auf diesen rund 40 Quadratmetern. Mit einer Toilette, einem Waschbecken. Sie schlafen auf Hochbetten mit kratzigen Decken und einem Lattenrost aus dicken Holzlatten. Kastentüren hängen teils schief in den Scharnieren. Es zieht.

Wir befinden uns in Österreich, in Wien-Josefstadt.

Die Justizanstalt im Herzen der Hauptstadt bildet auf engstem Raum ab, woran der Strafvollzug quer durch Österreich krankt.

Wo beginnen? Zunächst mit dem Offensichtlichen: dem Platzmangel. Die Josefstadt ist permanent überbelegt. Statt 900 Insassen sind es meist um die 1.100. Hafträume wie der beschriebene wären für bis zu sechs Personen gedacht, meist müssen hier aber acht bis zehn leben.

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