SOS-Kinderdorf gibt nun brisanten Bericht mit 991 Seiten frei
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Nun wird der vollständige Bericht an die Staatsanwaltschaft Innsbruck übergeben.
Der Aufsichtsrat von SOS-Kinderdorf International versicherte gegenüber dem KURIER volle Kooperationsbereitschaft in der Zusammenarbeit mit den Behörden.
Das ist ein Knalleffekt rund um die Verdachtsmomente zu Menschenhandel, Missbrauch und Geldwäsche in den SOS-Kinderdörfern. Konkret geht es um jenen brisanten Bericht aus dem Jahr 2023, den die "Independent Special Commission" (ISC) abgeliefert hatte. Bis dato war nur die 262-seitige Kurzfassung öffentlich und wurde der Staatsanwaltschaft Innsbruck übermittelt.
Die Vollversion mit 991 Seiten blieb bis jetzt unter Verschluss. In einem Statement gegenüber dem KURIER seitens des Aufsichtsrates von SOS-Kinderdorf International hieß es dazu Mittwochabend überraschenderweise:
"Es gibt uneingeschränkte Zusammenarbeit mit den zuständigen österreichischen Strafverfolgungsbehörden in Bezug auf relevante historische Vorwürfe im Bereich Kinderschutz und möglichen Vermögensmissbrauchs". Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird die Organisation den vollständigen, 991 Seiten umfassenden Bericht der Unabhängigen Sonderkommission (ISC) sowie dazugehörige Unterlagen an die Staatsanwaltschaft übermitteln.
Breiter Transformationsprozess
Der Aufsichtsrat betonte, dass die Unterstützung externer Aufklärung und - sofern angezeigt - Ermittlungen ein wesentlicher Bestandteil der Rechenschaftsstandards von SOS-Kinderdorf International darstellt. Diese Schritte seien Teil eines breiten Transformationsprozesses, den SOS-Kinderdorf in den vergangenen Jahren in Gang gesetzt hat.
Weiters heißt es: „Die Übermittlung des vollständigen ISC-Berichts, der von einer unvoreingenommenen Expertenkommission erstellt wurde, ist ein wichtiger Schritt, um unser Engagement für Transparenz und Rechenschaftspflicht zu unterstreichen.“
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