Trotz Islamgesetz: Warum Imame immer noch aus dem Ausland kommen

Trotz Islamgesetz: Warum Imame immer noch aus dem Ausland kommen
Sollte mit dem Islamgesetz umgesetzt werden, ist aber nicht der Fall: Nach wie vor predigen kaum in Österreich ausgebildete Imame in heimischen Moscheen.

Der Imam, der Prediger in einer Moschee, soll in Zukunft an einem Europäischen Institut ausgebildet werden: Das forderte EU-Ratspräsident Charles Michel nach den jüngsten Terroranschlägen in Frankreich und Wien. Das Institut soll Teil eines EU-weiten Integrationspakets sein. „Das würde sichern, dass die Imame in Europa ausgebildet werden und dass die Vorherrschaft der zivilen Gesetze akzeptiert wird von diesen Imamen“, meinte Michel.

Österreich ist einen Schritt voraus. Mit der Neufassung des Islamgesetz 2015 sollten die Strukturen zur Imam-Ausbildung eigentlich vorhanden sein. Ausländische Staaten dürfen muslimische Vereine und Moscheen nicht mehr finanzieren. Wer in einer hiesigen Moschee predigen möchte, braucht einen offiziellen Aufenthaltstitel, muss Deutsch auf A1-Niveau beherrschen und ein Studium abgeschlossen haben – im Optimalfall in Österreich. Noch als Außenminister forcierte Sebastian Kurz einen dazu passenden Lehrgang an der Universität Wien.

Damit sollte das Ideal eines islamischen Predigers verwirklicht werden, der wissenschaftlich gebildet ist, in Österreich studiert hat, gut Deutsch spricht und westliche Wertvorstellungen vertritt. Also gibt es sie schon, die sogenannten „Austro-Imame“? Nein.

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