"Das Trägerflugzeug VMS EVE bringt das Space Ship VSS UNITY mit zwei Piloten und drei weiteren Passagieren vom Rollfeld am Spaceport America in New Mexiko aus auf eine Höhe von rund 15.000 Meter, wo das Raumschiff ausklinkt", berichtet der Inhaber einer Spedition in Wien-Donaustadt.
Mehrere Minuten in der Schwerelosigkeit
"Danach startet das Raketentriebwerk und beschleunigt die VSS UNITY auf eine Geschwindigkeit von etwa 3.600 km/h während es vom Horizontalflug in den Steigflug übergeht. Im Anschluss gleitet es aus und die Passagiere können sich abschnallen und für mehrere Minuten in der Schwerelosigkeit schweben."
Während des gesamten Fluges könne man den Blick auf die Erde genießen. Beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wirken wieder starke G-Kräfte auf den Körper ein. Im Gleitflug geht es zurück Richtung Spaceport und das Raumschiff setzt ohne eigenen Antrieb auf der Rollbahn auf.
135.000 Euro für Flug ins All
Fast 17 Jahre wartet Haider bereits darauf, die Grenze des Weltalls (80 Kilometer über der Erde) zu erreichen. "Der Preis war damals 200.000 Dollar, beim damaligen Wechselkurs 135.000 Euro", berichtet der 61-Jährige. Mittlerweile kostet das Ticket rund 410.00 Euro.
Zweifel, dass der von vielen technischen Problemen begleitete Parabelflug nicht stattfindet, will Haider nie gehabt haben. Das Raumschiff musste mehrfach neu konstruiert werden und flog heuer im Sommer mit einer Verspätung von eineinhalb Jahrzehnten zum ersten Mal überhaupt. Die ursprünglich erhoffte Flughöhe von hundert Kilometern wurde bisher nicht erreicht. Auch die erhoffte Passagierzahl musste von sechs auf drei halbiert werden.
Während der Entwicklung mussten außerdem vier Menschen ihr Leben lassen, im Jahr 2014 war das Raumschiff vor der Landung zerbrochen. Zuvor gab es bei einem Test eine tödliche Tank-Explosion.
Medizincheck wurde bestanden
"Dadurch, dass ich ständig in Kontakt mit Virgin Galactic war, laufend über alles informiert wurde und wir auch immer wieder Treffen hatten wusste ich immer, was passiert und hatte somit auch immer ein gutes Gefühl, dass ich fliegen werde", sagt der Weltraumtourist zum KURIER.
Auch dass es mit nun 61 Jahren schwierig sein könnte, findet er nicht. "Ich halte mich laufend fit, bin immer aktiv, somit habe ich auch immer ein gutes Gefühl fit zu sein. Im September war ich am Spaceport und habe ich den aktuellen Medical check gemacht, alles bestens."
Warum der Wiener Spediteur den Flug gebucht hat, dafür gibt es zwei entscheidende Momente in seinem Leben: "Mit sieben Jahren verfolgte ich die erste Mondlandung und war so fasziniert davon, dass ich sagte: Ich will Astronaut werden! Dieses Ziel schien aber für einen Österreicher zu dieser Zeit unerreichbar." Dazu kam,dass der Weltenbummler Neuseeland bereiste und dort feststellen musste, dass es keinen schöneren Platz mehr auf Erden geben kann. Schlagen könne dies nur mehr ein Flug ins All.
Austronaut Viehböck will erst nach dem erfolgreichen Abenteuer etwas dazu sagen, via KURIER wünscht er Haider aber einen "guten Flug".
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