„Oberwaltersdorf bebt“, postete die örtliche Feuerwehr (NÖ, Bezirk Baden) am Mittwochabend. Grund für den „Großeinsatz“ war aber kein Feuer, gelöscht wurde nur der Durst. Konnte doch endlich wieder das Firefighter-Clubbing über die Bühne gehen. „Die Stimmung war sensationell, man merkt, wie sehr den Leuten das gefehlt hat“, sagt Kommandant Gunther Totz.
Am Wochenende geht es mit Festivitäten zum 150-Jahr-Jubiläum weiter. Von „Party-Feuerwehr“ ist keine Rede, doch der gesellschaftliche Aspekt habe in der Corona-Zeit sehr gelitten. Und obwohl es Ausgleichszahlungen gab, blieben finanzielle Einbußen für die Freiwilligen. Jetzt aber haben knusprige Grillhendl, klirrende Bierkrügel und Frühschoppen wieder Saison. Die Feuerwehrfeste mit ihrer einzigartigen Atmosphäre sind zurück.
„Endlich wieder Normalität. Die Feste sind wichtig. Es gibt schließlich auch die gesetzliche Verpflichtung, für die Sicherheit zu sorgen“, sagt NÖ Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner.
Geld und Zusammenhalt
Im Pandemiejahr betrugen die Investitionen in neue Gerätschaften und Löschfahrzeuge alleine in NÖ mit seinen 1.700 freiwilligen Feuerwehren stolze 33,5 Millionen Euro. Neben Land und Gemeinden bringen rund ein Drittel davon die Feuerwehren aus den eigenen Taschen auf. Spendenaktionen, aber hauptsächlich die Feuerwehrfeste, die neben Übungs- und Einsatztätigkeit, Tausende ehrenamtliche Arbeitsstunden verschlingen, speisen diesen Topf. „Nicht vergessen darf man den kulturellen Wert, das Zusammenkommen der Leute ist abgegangen. Jetzt sind alle wieder froh und die Feste sind wirklich gut besucht“.
Wenig in der Öffentlichkeit bekannt sind jedoch Wertschöpfung und Wirtschaftskreisläufe in Millionenhöhe, die diese Feste auslösen. Musikgruppen, Bühnentechnik, Festzelte, das frisch gezapfte Bier und edle Tropfen, aber natürlich auch Berge von Grillwürsten, Brathendl, Koteletts, Gebäck und Pommes werden mit den Festumsätzen bezahlt.
Der Eindruck, dass in diesen Wochen besonders viele Feuerwehr-Events in den Gemeinden über die Bühne gehen, ist richtig. Viele Gründungsjubiläen und Segnungsfeste neuer Löschfahrzeuge oder Feuerwehrhäuser wurden in den vergangenen beiden Jahren verschoben und werden jetzt nachgeholt. Zusätzliche Gründe, in geselliger Runde auf das eigene und das Wohl der freiwilligen Helfer anzustoßen.
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