Der blockierte Bio-Bauer: Welche Hürden vom Umstieg abhalten

Martin Schwarzinger würde gerne biologisch produzieren. Das Risiko ist ihm aber zu hoch.
Der Markt für biologische Lebensmittel boomt, Corona hat den Trend verstärkt. Und dennoch schrecken Landwirte davor zurück, ihren Betrieb umzustellen.

Martin Schwarzinger hat es vor ein paar Jahren probiert. Mit Salatgurken. In seiner Gärtnerei am Wiener Stadtrand zog er die Pflanzen „nach allen Bio-Richtlinien“, wie er sagt. Ein Bio-Zertifikat hat Schwarzinger dennoch nicht bekommen.

Schwarzinger hat die Gurken nämlich in Töpfen und nicht direkt im Boden gezogen. Und das erlauben die Vorschriften für Bio-Landwirtschaft nicht. Sein Versuch war gescheitert.

Dabei würde Schwarzinger gerne umstellen. Aus Ökologiegründen. Nicht nur Gemüsebauern wie er, sondern auch immer mehr Konsumenten können diesem Prinzip etwas abgewinnen.

Corona gab dem Trend zu Bio einen zusätzlichen Schub: Die eingekaufte Menge an Bio-Lebensmitteln ist laut Landwirtschaftsministerium in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent gestiegen.

Dass dennoch rund 78 Prozent der heimischen Landwirte konventionell produzieren, hat wohl – auch – mit den Vorschriften zu tun. Sie sind kompliziert, vielleicht zu kompliziert.

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