Hilferuf: Covid-Zahlen steigen - "Eine Tragödie in meiner Ordination"
Eigentlich sollte Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassen Ärzte und Ärztinnen in der Ärztekammer für Wien, am Dienstag bei einer Pressekonferenz über ein neues "Pop-Up-Pilotprojekt" zum Schließen der Lücken in der ärztlichen Grundversorgung berichten. Aber weil diese Idee noch weit entfernt von konkreten Angeboten ist, konzentrierte sich das Interesse der Medienvertreter auf eine aktuelle Gefährdung.
Und da brach es aus der praktischen Ärztin, die in Wien-Floridsdorf eine Ordination führt, heraus: "Das ist eine Tragödie in meiner Ordination." Corona, aber auch Grippe und Keuchhusten würden "uns in diesem Winter überrollen".
Die Abwassermessungen wären "desaströs", die Infektionszahlen in der Ordination steigen: "Ich fürchte mich ehrlich gesagt vor den nächsten Monaten."
Immer wieder müsse sie kranke Patienten und Patientinnen unverrichteter Dinge nach Hause schicken, "weil sich die die Kosten für eine Covid-Testung nicht leisten können". Ohne eines positiven Testergebnisses dürfe sie als Ärztin aber die teuren Medikamente ("1300 bis 1400 Euro") laut Kassenvertrag nicht verabreichen.
Wieder Gratis-Test?
Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, nahm die dramatische Schilderung der Wiener Ärztin neben ihr am Podium sitzend zur Kenntnis - und versprach dann, dass die Covid-Testung in Kürze wieder kostenfrei sein sollte, zumindest für Risiko-Patienten.
Auf die Frage, wann das genau sein könnte, erklärte Russ: "Die Gespräche mit der Ärztekammer laufen. Ich hoffe, dass es in den nächsten Tagen soweit sein wird." Diese Hoffnung ist allerdings nicht ganz jung.
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