Dem Virus auf der Spur: Wenn der Contact Tracer anruft

Dem Virus auf der Spur: Wenn der Contact Tracer anruft
Sie sind die Schlüsselfiguren der Krise und sollen herausfinden, wer wen angesteckt hat. Die Spurensuche verlangt vor allem eines: Gespür.

Es gibt Anrufe, über die man sich ehrlich freut. Dann gibt Anrufe, die hält man möglichst kurz. Und dann sind da noch diese Anrufe, die man eigentlich unter keinen Umständen annehmen will. Aber weil man um ihre Brisanz Bescheid weiß, tut man es dann doch.

Anrufe von Behörden fallen in die dritte Kategorie.

Grüßgott. Vienna Contact Tracing hier. So klingt es, wenn einem ein Contact Tracer der Stadt Wien auf der Spur ist. Contact Tracer sind jene Menschen, die im Auftrag der Gesundheitsbehörden die Sozialkontakte von Corona-Infizierten ausforschen.

Und die Contact Tracer haben jüngst noch größere Bedeutung bekommen. Weil die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Österreich steigt (am Mittwoch waren es 681), steigt auch die Zahl der Kontaktpersonen. In Wien etwa hat eine corona-infizierte Person derzeit im Schnitt 10 (oder mehr) Kontaktpersonen, im Mai und im Juni waren es 3 bis 4. In den vergangenen 14 Tagen wurden in Wien bei 3.464 Neuinfektionen insgesamt 27.712 Kontaktpersonen ersten Grades und 4.614 Kontaktpersonen zweiten Grades identifiziert.

Das bedeutet auch: Es braucht mehr Personal. Und während in anderen Branchen die Sorge um den Arbeitsplatz wächst, wird nach Arbeitskräften, die für die Kontaktsuche herangezogen werden können, sogar gesucht.

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