Bürgermeister von Klagenfurt gegen zweiten Regenbogen-Zebrastreifen

WM 2022: Ein Flitzer mit Regenbogenfahne sorgt für starkes Zeichen.
Sind zwei Regenbogen-Zebrastreifen für eine Landeshauptstadt zu viel? Klagenfurts Bürgermeister findet ja.

Wie viele Zeichen zur Diversität kann eine Landeshauptstadt vertragen? Geht es nach Klagenfurts Bürgermeister, Christian Scheider (Team Kärnten), ist ein Regenbogen-Schutzweg in Ordnung. Einem weiteren "stehe er aber kritisch gegenüber". Man müsse andere, sinnvollere Maßnahmen setzen, betonte das Stadtoberhaupt am Freitag in einer Aussendung.

Zeichen für Vielfalt

"Grundsätzlich muss gesagt werden, dass Klagenfurt mit dem Regenbogen-Schutzweg am Heuplatz ein deutliches Zeichen für Vielfalt und gegen Diskriminierung gesetzt hat. Wir treten in Klagenfurt dafür ein, dass sich jeder und jede entfalten und so leben kann, wie er oder sie möchte. Denn als Stadt stehen wir vorbehaltlos zu Werten wie Toleranz, Respekt und Achtung gegenüber allen Menschen. Diskriminierung darf im urbanen Klagenfurt nie mehr Platz finden“, stellt Bürgermeister Christian Scheider klar.

Doch was einen weiteren Regenbogen-Schutzweg bei der Klagenfurter Universität angeht, dem steht der Bürgermeister kritisch gegenüber. "Ich möchte klarstellen, dass der erste Regenbogen-Schutzweg ein wichtiges Zeichen war, doch die Stadt sollte eher andere, sinnvollere Maßnahmen für die LGBTIQ+-Community setzen, die gewichtiger wären, als weitere Schutzwege anzumalen“, sagt Scheider. Die Community würde sich beispielsweise eine Arbeitsgruppe im Auftrag der Stadt wünschen, die sich regelmäßig trifft und in der konkrete Vorschläge für die LGBTIQ+-Community ausgearbeitet werden.

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Schutzwege anmalen sei eindimensional

"Ich fordere die dafür zuständige Referentin, Corinna Smrecnik, auf, tätig zu werden und entsprechende Anträge einzubringen. Nur Schutzwege anzumalen ist viel zu eindimensional. Wir müssen bei diesem Thema viel mehr in die Breite gehen. Ich möchte von der Referentin wissen, was in Planung ist. Sie soll berichten, was in ihrem Zuständigkeitsbereich diesbezüglich weitergegangen ist “, sagt der Bürgermeister.

"Wenn die Universität selbst auch gerne ein Zeichen setzen möchte, und dazu die Unterstützung der Stadt braucht, können sie sich gerne bei uns melden“, so Scheider abschließend.

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