Familiengeschichten aus der KURIER-Redaktion: Als wieder Frieden war

Ein Junge sitzt mit einem Teddybär auf einer Bank.
Am 8. Mai 1945 schwiegen die Waffen in Europa. Familienchroniken aus der KURIER-Redaktion über Heimkehr, Entbehrungen und Begegnungen am Zaun.

Als die deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 bedingungslos kapitulierte und der Zweite Weltkrieg in Europa endete, war die Zeit der Ungewissheit noch lange nicht vorbei. Die Menschen bangten um die politische Zukunft, den Wiederaufbau, die nächste Mahlzeit.

Auf der politischen Weltbühne ging es nach der Befreiung von den Nationalsozialisten um die Aufteilung Österreichs und die Wiederherstellung der Republik. Eine provisorische Regierung nahm bereits am 27. April ihre Arbeit auf.

Die Menschen kämpften für den Neubeginn. Für viele Familien ging es zunächst darum, wieder zueinanderzufinden. Und falls das nicht mehr möglich war, den Verlust zu verkraften. Während des Zweiten Weltkriegs hatten etwa 1,2 Millionen österreichische Soldaten in der Wehrmacht gekämpft, rund 250.000 waren gefallen, 490.000 gerieten in Kriegsgefangenschaft. Insgesamt kamen zwischen 1938 und ‘45 über 60 Millionen Menschen ums Leben, sechs Millionen Juden wurden ermordet. Die Aufarbeitung der Traumata dauert in vielen Familien bis heute an.

Im Rahmen der Serie „80 Jahre II. Republik“ erzählen Redakteurinnen und Redakteure des KURIER ihre persönlichen Familiengeschichten aus der Nachkriegszeit – überliefert in Briefen, Tagebüchern und persönlichen Gesprächen. Es sind Berichte über Hunger, Heimkehr und zaghafte Hoffnung.

Eine Frau und ein Kind auf Skirollern im Schnee, vermutlich in der Nachkriegszeit.

Stefanie und Lisa Hübner auf dem Rosenhügel in Liesing: Im letzten Kriegswinter lag so viel Schnee, dass sie sich mit Ski fortbewegten. 

Ein junges Mädchen mit Mantel und Hut steht vor Bäumen.

Das Schulmädchen Helga, kurz bevor die Erdnussbutter sie erreichte.

Werner Preusser liest vor einem Bücherregal ein Buch.

Werner Preusser, umgeben von Büchern, die Liebe zur Sprache hat ihn stets begleitet. Seine Erlebnisse hat er schriftlich verarbeitet. 

Ein Schwarzweißfoto einer Frau mit drei jungen Männern in Anzügen.

Familienfotos aus 1945 gibt es nicht: Gerhard Trenkler (re.) und sein älterer Bruder Toni etwa 1941.

Anya Kriegsende mit drei Kindern auf einer Schaukel.

Hilde Antonius mit ihren drei Kindern. Ganz rechts: Brigitte Antonius mit circa zehn Jahren. 

Ein Junge sitzt mit einem Teddybär auf einer Bank.

Josef Emminger war ein Kleinkind, als klar wurde: Sein jahrelang  vermisster Vater, den er nie kennengelernt hat, ist im Krieg gefallen.  

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