Wandern, Rodeln: Ausflugsorte rund um Wien in Alarmbereitschaft

Wandern, Rodeln: Ausflugsorte rund um Wien in Alarmbereitschaft
Die Zahl der Skifahrer ist absehbar, Kopfzerbrechen bereiten den Verantwortlichen die Rodler

Das Skifahren selbst ist aufgrund der streng limitierten Gästezahl bisher in Ostösterreich diszipliniert abgelaufen. Probleme hat eher der ungeregelte Ansturm auf beliebte Freizeitdestinationen zum Winterwandern, Rodeln oder Bobfahren bereitet.

Spannende Informationen über die Gästeströme in den Weihnachtsferien erhielten die Touristiker über anonymisierte Mobilfunkdaten des Grazer Unternehmens Invenium. Anhand dieser Analyse zeigte sich, dass zwar 100.000 Gäste über die Ferienzeit in den Gebieten ein Skiticket hatten, die Zahl der Gesamtbesucher aber bei über 179.000 lag. „Die rund 79.000 zusätzlichen Gäste waren abseits der Pisten unterwegs, was vor allem am Semmering deutlich den Rahmen sprengte“, sagt dazu der Chef der NÖ Bergbahnen, Markus Redl.

Eisige Rutschpartie

Teilweise kam es zu gefährlichen Szenen, weil vereiste Wege zum Beschneiungsteich in eine Rodelbahnen umfunktioniert wurden. Mehrere schwere Rodelunfälle waren die Folge. Allgemein sei während des harten Lockdowns der Besuch eines Skigebietes zum Spaziergehen keine gute Idee, meint Redl. Dafür eigenen sich weniger stark frequentierte Destinationen.

Bevorzugt werden gerade Ausflugsziele, in denen es auch ausreichend Schneelage gibt. Das bekam man beispielsweise im Naturpark Hohe Wand im südlichen Niederösterreich deutlich zu spüren. An den vergangenen Wochenenden musste die Zufahrt auf die Hohe Wand mehrmals gesperrt werden. Der Gemeinde kam in dieser Phase die Schneekettenpflicht wegen der widrigen Straßenverhältnisse und des Schnees gerade recht. Auch in den Semesterferien rechnet man mit einer ähnlichen Situation. Die Gemeinde behält sich im Bedarfsfall vor, die Zufahrt zu sperren.

Securitys könnten Verkehr regeln

In den Wiener Umlandgemeinden rüstet man sich ebenfalls für einen Besucheransturm. In Gießhübl, Bezirk Mödling, – wo bereits in den Weihnachtsferien und Mitte Jänner Massen zum Rodeln auf die Kuhheide geströmt waren – wird geplant, im Notfall die Zufahrtsstraße für Besucher abzuriegeln. Securitys sollen dann den Verkehr ableiten.

Derzeit wartet man auf die entsprechende Verordnung, die noch in Begutachtung ist. "Wenn die Auslastung 90 Prozent beträgt wird die Hauptstraße gesperrt", sagt Bürgermeister Helmut Kargl (ÖVP). Auch eine Hinweistafel, die bereits am Ortsbeginn anzeigt, wenn der Parkplatz Kuhheide voll ist, wurde nach 15 Jahren wieder in Betrieb genommen.

In Mödling appelliert Bürgermeister Hans Stefan Hintner (ÖVP) an die Ausflügler, nicht alle zwischen 10 und 12 Uhr anzureisen. Zuletzt verstellten an schönen Wochenenden parkende Autos von Erholungssuchenden sogar die Einfahrten der Anrainer. Man sei ständig mit der Polizei in Kontakt, heißt es. Und: Hintner erinnert daran, dass im Wienerwald derzeit ein Mountainbike-Fahrverbot besteht. An das würden sich wenige Leute halten.

Letztendlich hängt alles von der Witterung ab. „Ich hoffe auf schlechtes Wetter“, so Hintner.

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