Freizeitsportler zog es am Feiertag vor die Tore Wiens

Freizeitsportler zog es am Feiertag vor die Tore Wiens
Der Andrang am Semmering war am Dreikönigstag geringer als befürchtet. In Gießhübl gab es so viele Besucher "wie noch nie".

Der Kurort Semmering war auch am Dreikönigstag in aller Munde. Nach dem großen Ansturm in den vergangenen Tagen blickten die Verantwortlichen gebannt auf den Feiertag. Doch der befürchtete Ansturm blieb aus, zog  Bürgermeister Hermann Doppelreiter (ÖVP) am Nachmittag im KURIER-Gespräch Bilanz.

„Es hat  den ganzen Tag über einen kontinuierlichen Zustrom gegeben. Die ersten Skifahrer sind schon um 8 Uhr Früh eingetroffen. Jeder Tag ist da vom Ablauf her anders“, sagt Doppelreiter. 

Nach einer kurzen „Besucherspitze um die Mittagszeit“ sei es am Nachmittag wieder „überschaubarer“ geworden.

Erhöhte Polizeipräsenz

Dass der Besuch der Freizeitsportler am Feiertag „im Rahmen geblieben“ sei, habe für den Bürgermeister mehrere Gründe. Einer davon sei der erhöhten Polizeipräsenz geschuldet. Mehrere Polizeistreifen aus Niederösterreich und der Steiermark seien unterwegs gewesen. „Wir sind aktuell die wohl bestbewachte Gemeinde in ganz Österreich.“

Bürgermeister über Situation am Semmering

Auch wegen der neuen Parkplatzsituation – ein nicht mehr genutzter Fahrstreifen der Landstraße auf steirischer Seite wurde mittels Absperrgittern blockiert, sodass keine Fahrzeuge mehr abgestellt werden können – hatten  sich die Autos anders verteilt.

Kurze Staus bei der Zu- und Abfahrt habe es am Mittwoch gegeben, sagt der Bürgermeister. In der Ortschaft und auf Gehsteigen hätten so manche Besucher ihre Pkw abgestellt. „Die Polizei hatte die Situation aber im Griff.“

Mehr Rodler als Skifahrer

Bis am Nachmittag (Stand: 15 Uhr, Anm.) hatten die Bergbahnen Semmering 1.560 der insgesamt 2.000 für den Tag zur Verfügung stehenden Onlinetickets verkauft. „Heute  haben – anders als am Dienstag – mehr Rodler als Skifahrer die Lifte genutzt“, erklärt Nazar Nydza,  Geschäftsführer der Bergbahnen.

Auch wenn die Pisten bis 19 Uhr geöffnet hatten, sei der Andrang in den Abendstunden erfahrungsgemäß geringer als tagsüber, sagt Nydza und auch er räumt ein: „Aber jeder Tag ist anders.“

Zufrieden sei er prinzipiell mit der Disziplin der Besucher. „99 Prozent halten sich an die Vorschriften.“ Trage einer nicht die verpflichtende FFP2-Maske, weise die Security auf die Verordnung hin.

Dass die Zahl der Besucher am Dreikönigstag nicht überbordend gewesen sei, sieht Doppelreiter u. a.  in einem Ausweichen der Freizeitsportler in Gebiete rund um Wien begründet.

Freizeitsportler zog es am Feiertag vor die Tore Wiens

Freizeitsportler zog es am Feiertag vor die Tore Wiens

Freizeitsportler zog es am Feiertag vor die Tore Wiens

Stau bei Hoher Wand

Und tatsächlich war der Andrang in so mancher Ortschaft im Wiener Umfeld größer als sonst. Ein Ausflügler meldete etwa einen Stau bei der Zufahrt zur Mautstraße auf die Hohe Wand.

Eine Bewohnerin aus Gießhübl (Bezirk Mödling), die seit den 1980er-Jahren dort lebt, zeigt sich überrascht, als sie am Feiertag einen Spaziergang  durch ihren Heimatort unternimmt: „Soviel Besucher gleichzeitig habe ich hier noch nie gesehen.“

Ein Bus brachte Erholungssuchende vom Bahnhof Wien-Liesing direkt in die rund 2.700 Einwohner-Gemeinde in Niederösterreich. Spaziergänger und Rodler nutzten die verschneite Kuhheide für den Freizeitspaß. Etliche Besucher holten sich bei einem Foodtruck Stärkung.

Parkplätze gab es zu Mittag keine mehr. „Heute ist der Zustrom wirklich extrem“, räumt Bürgermeister Helmut Kargl (ÖVP) ein. Nachdem das temporäre Parkverbot im Ort mit Jahresbeginn aufgehoben wurde, waren die Stellflächen bei den Wohnsiedlungen bald voll. 

Bürgermeister Kargl rechnet auch in den kommenden Wochen, mit mehr Besuchern. „Für mich ist das nachvollziehbar, dass es die Leute aus der Stadt ins Grüne bzw. Weiße zieht.“

 

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