Vollkasko-Mentalität am Berg: Wanderer müssen Hubschraubereinsatz bezahlen

Die Taubergung der Wanderer am Schneeberg
Aufwendige Rettung von drei Bergsteigern auf dem Schneeberg durch den Polizeihubschrauber.

Teuer kommt drei unvorbereiteten Wanderern ein sonntäglicher Ausflug auf den höchsten Berg Niederösterreichs zu stehen. Weil sie sich ohne jeglicher Tourenvorbereitung und entsprechender Ausrüstung am Schneeberg (2076 Meter) im hochalpinen Gelände verirrten, musste das Trio am Sonntag mit dem Polizeihubschrauber in Sicherheit gebracht werden. Die teuren Kosten dafür werden den drei Betroffenen laut Polizeiangaben in Rechnung gestellt.

Zwei männliche deutsche Staatsbürger im Alter von 27 und 34 Jahren, die in Wien-Margareten wohnen, waren gemeinsam mit einer 28-jährigen Bekannten aus dem Bezirk Wiener Neustadt über den "Nandlgrat" auf den Schneeberg aufgestiegen. Kurz nach dem Einstieg hatte die Gruppe den markierten Wanderweg verlassen. Als sie später einen anderen markierten Weg entdeckten, folgten sie den Wegweisern ohne den Streckenverlauf, den Schwierigkeitsgrad und die Ansprüche auf der Route zu kennen. Ein Phänomen, welches die Bergrettung immer wieder beobachtet. Es fehle oftmals an der nötigen Tourenvorbereitung, der notwendigen Ausrüstung und vor allem der Kenntnis über die alpinen Gefahren.

Vollkasko-Mentalität am Berg: Wanderer müssen Hubschraubereinsatz bezahlen

Aufgrund der vorherrschenden winterlichen Bedingungen und der unzureichenden Ausstattung - laut Polizei hatten die drei Wanderer weder Ortskenntnis noch eine Wanderkarte bei sich - verloren sie die Orientierung. Schließlich wählte die 28-Jährige auch wegen der einsetzenden Erschöpfung den Notruf. Die Bergrettung Puchberg verständigte den Polizeihubschrauber Libelle, damit die Wandergruppe geortet und gerettet werden konnte.

Vollkasko-Mentalität am Berg: Wanderer müssen Hubschraubereinsatz bezahlen

Die Helikopter-Crew ortete die Gruppe auf etwa 1.700 Meter Höhe zwischen Breiter und Krummer Ries im felsigen und absturzgefährdeten Gelände. Es erfolgte eine Taubergung der drei unverletzten Wanderer. "Der Einsatz und die Bezahlung der Flugpolizei wird den Betroffenen in Rechnung gestellt", heißt es vonseiten der Polizei. Die Kosten werden durch die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde vorgeschrieben und belaufen sich, je nach Aufwand, auf rund 53 Euro pro Einsatzminute.

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