Der Sommer mag vorbei sein, die Rad- und Wandersaison ist es jedoch noch lange nicht – sofern das Wetter noch ein bisschen mitspielt. Möglichkeiten, den (hoffentlich) goldenen Herbst draußen zu genießen, gibt es jedenfalls auch in der Stadt in Hülle und Fülle.
Man kann zum Beispiel einfach losgehen oder -radeln und immer der eigenen Nase folgen (große Empfehlung!).
Oder man kann einen der offiziellen Stadtwanderwege erkunden (siehe Infokasten unten). Den erst vorvergangene Woche eröffneten und stolze 20 Kilometer langen Stadtwanderweg 12 vom Wienerberg nach Vösendorf dürften etwa noch die wenigsten getestet haben.
Wer nun bereits die Stadtwandernadel in Silber, Gold oder gar Platin errungen hat und trotzdem einer vorgegebenen Route folgen will, kann natürlich auch einen der zahlreichen Wanderführer im Buchhandel des Vertrauens erstehen, die sich mit der Natur rund um Wien beschäftigen. Einen besonderen Platz im diesbezüglichen Sortiment nimmt das Büchlein „Wien Geht“ der Edition WildUrb ein.
Alles dabei
Im praktischen, weil handlichen A5-Format wird der geneigte Ausflügler auf 40 unterschiedliche Spaziergängen durch Wien geführt. Jeder davon folgt einem bestimmten Thema: von „Einsame Seelen“ (Alberner Hafen, Friedhof der Namenlosen) bis zu „Gezähmtes Terrain“ (Draschepark, Alterlaa).
Das Besondere ist die Auswahl dieser Spaziergänge. Im Gegensatz zu klassischen Wanderführern leiten die vorgestellten Routen nämlich zum Teil durch dicht bebautes Stadtgebiet, was eine viel größere Auswahl und neue Perspektiven ermöglicht.
Tour Nummer 22 („Reformierte Viertel“) leitet beispielsweise durch die Stadtentwicklungsgebiete im 3. Bezirk. Von der TownTown über Neu Marx und das Eurogate bis ins Sonnwendviertel beim Hauptbahnhof: keine Route, die man in jedem Reiseführer findet, aber nicht minder spannend.
Jede Tour ist mit den wichtigsten Infos wie Streckenlänge, Höhenprofil und Möglichkeiten zur öffentlichen Anreise versehen. Detaillierte Wegbeschreibungen, historische Fakten, Hinweise auf Sehens- und Wissenswertes in und über die Umgebung sowie Bilder und eine Übersichtskarte runden jede Route ab.
In den Sattel
Dasselbe gilt für die 20 Touren in „Wien Radelt“, ebenfalls aus der Edition WildUrb stammend. Der größte Unterschied zu „Wien Geht“ besteht darin, dass sich die Radtouren nicht nur auf das Stadtgebiet beschränken.
Tour 12 („Steinbruch & See“) führt etwa vom Hauptbahnhof über Liesingbach, Kaltenleutgeben und Kalksburg zurück in die Stadt; Tour 15 („Unter Dampf“) folgt über weite Strecken dem „Dampfross- und Drahtesel-Erlebnisradweg“ durch das Marchfeld.
Die einzige Schwäche der beiden Büchlein ist, dass die Routenführung manchmal etwas verwirrend ist. Aus Layout-Gründen wurden manche Karte um 90 Grad gedreht; weil die Beschriftungen jedoch nicht mitgedreht wurden, muss in diesen Fällen etwas quer gedacht werden.
Ein QR-Code bei jeder Tour führt jedoch zu einem Google-Maps-Link mit der jeweiligen Route, was auch dieses kleine Problem entschärft.
12 Stadtwanderwege führen mittlerweile durch Wien – der jüngste Neuzugang etwa vom Wienerberg nach Vösendorf. Eigentlich sind es sogar 14, denn zu den Nummern 1 und 4 gibt es auch einen jeweiligen Stadtwanderweg 1a und 4a.
7 Stempel für absolvierte Wanderwege müssen gesammelt werden, will man die Stadtwandernadel in Gold sein Eigen nennen.
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