"Mahnmal der Hoffnung"
Als Künstler konnte dafür der inzwischen verstorbene Arik Brauer gewonnen werden. Er war 1929 als Kind jüdischer Emigranten geboren worden und konnte die Zeit des Nationalsozialismus nur in einem Versteck überleben. Sein Vater wurde im Konzentrationslager Dachau von den Nazis ermordet.
Bei diesem Mahnmal „ging es ihm wirklich um etwas“, sagte seine Tochter Timna Brauer bei der Enthüllung des Mahnmals am Donnerstag. Es habe ihm viel bedeutet, dass sich auch jetzt noch Menschen mit dieser Vergangenheit auseinandersetzen. Arik Brauer verstarb 2021 im Alter von 92 Jahren. Zuvor hatte Arik Brauer noch das Mahnmal fertigstellen können.
Der Statue des KZ-Häftlings verpasste er einen Gesichtsausdruck, „der leidend ist, aber nicht entwürdigend“, so der Künstler. Denn es gebe nichts, was einem Menschen die Würde nehmen könne.
Zur Enthüllung konnten die Flughafenvorstände Günther Ofner und Julian Jäger Arik Brauers Frau Naomi, Tochter Timna und die beiden Enkelkinder Jasmin und Jonathan begrüßen. Ofner selbst bezeichnete dabei das Werk „auch als ein Mahnmal der Hoffnung, dass wir aus der Geschichte lernen“.
Die beiden Landeshauptleute Johanna Mikl-Leitner (NÖ) und Michael Ludwig (Wien) würdigten in ihren Statements die Person von Arik Brauer, den beide persönlich gekannt hatten. Und sie betonten, dass mit dem Mahnmal deutlich gemacht werde, dass der Flughafen die Vergangenheit und ihre Opfer nicht verdrängt.
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Oskar Deutsch von der Israelitischen Kultusgemeinde nutzten ihre Auftritte, um davor zu warnen, dass der Antisemitismus in Österreich und in Europa wieder im Steigen ist. Während Sobotka die Sozialen Netzwerke dafür auch verantwortlich machte – „Ich fordere seit einiger Zeit ein redaktionelles Verantwortungsprinzip ein“ –, appellierte Oskar Deutsch an alle, den Kampf gegen den Antisemitismus als gesellschaftliche Aufgabe zu sehen. „Die gesamte Zivilgesellschaft ist aufgefordert, gegen den Antisemitismus aufzutreten“, sagte der IKG-Präsident. Arik Brauer bezeichnete Deutsch als „Mahner und Weltbürger“.
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