Wenn kommende Woche für mehr als 470.000 Schüler in Wien und Niederösterreich die Semesterferien beginnen, herrscht üblicherweise Hochbetrieb in den niederösterreichischen Skizentren vom Hochkar bis zum Wechsel.
Weil man auch von den Ferien in den benachbarten Bundesländern Burgenland, Steiermark und Oberösterreich profitiert, erwirtschaften die Skigebiete etwa ein Drittel ihres Winterumsatzes in diesen zwei bis drei Wochen.
Die Nerven flattern
Ein Blick auf die Großwetterlage lässt bei den Verantwortlichen in einigen Gebieten vor dem Ferienstart allerdings die Nerven flattern.
Mit bis zu 8 Grad Plus und strahlendem Sonnenschein ist es tageweise für die Jahreszeit auf den Gipfeln zu warm.
Seit Anfang Jänner ist keine nennenswerte Menge Naturschnee mehr gefallen. Nichtsdestotrotz spricht Markus Redl, Geschäftsführer der landeseigenen Bergbahnengruppe ecoplus Alpin von einer "guten Ausgangslage". Die sonnigen Wochenenden im Jänner haben manchen Skigebieten Rekordzahlen beschert.
Keine Tickets mehr
Das Familienskiland Wexl-Arena in St. Corona war zuletzt am Wochenende schon vorab ausverkauft. "Es ist nicht die Optik entscheidend und ob es rechts und links grün ist, sondern welche Pisten zur Verfügung stehen und in welchem Zustand sie sind“, sagt Redl.
Obwohl die Talabfahrt auf der Erlebnisalm Mönichkirchen/Mariensee am Wechsel nur noch ein weißer Kunstschneestreifen ist, tummelten sich dort am Wochenende über 2.000 Gäste pro Tag.
Wie Redl erklärt, sei es heuer ein typischer "Hochkar-Winter“ mit regional starken Unterschieden. Sprich die höher gelegenen Skiresorts im nördlichen Voralpengebiet haben durch mehr Naturschnee und Kälte profitiert.
Am Semmering-Hirschenkogel kann man noch von den üppig angelegten Schneedepots zehren. "Wir haben vergangene Woche nochmals intensiv beschneit. Es sind alle Pisten bestens befahrbar“, erklärt Geschäftsführer Nazar Nydza. Ab 30. Jänner ist für die Ferienzeit auch die Nachtpiste wieder täglich ab 18 Uhr in Betrieb.
Kaum noch Wasserreserven
Apropos Beschneiung: Anders als am Semmering gibt es in den meisten Skigebieten keine Wasserreserven mehr. "Da sind die Würfel im Jänner größtenteils gefallen“, so Redl.
Freud und Leid zur laufenden Saison liegen in den Ybbstaler Alpen nah beisammen. Während Karl Weber, Bergbahnenchef von Hochkar, Lackenhof und Annaberg aufgrund noch passabler Maschinenschneeunterlagen von "guten Aussichten“ auf die Semesterferien spricht, herrscht in den benachbarten kleinen Skiorten Tristesse.
Mountainbike statt Skispaß?
Waren am Königsberg bei Hollenstein oder am Maizinken bei Lunz am Wochenende Pisten und Rodelhänge noch gut frequentiert, so musste dort der Betrieb bereits wieder eingestellt werden. "Wenns so bleibt, überlegen wir bereits, wann wir den Bikepark wieder eröffnen“, sagt Königsberglift-Chef Herbert Zebenholzer.
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