Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ein Schlepplift samt breitem Kunstschneeband voll mit Kindern, die gerade Skifahren lernen. Nur wenige Meter daneben kletternde und tobende Kids im Motorikpark auf der grünen Wiese – das sonstige Sommer-Highlight am Wechsel.
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Ein Kontrast, der stärker nicht sein könnte, ist beispielgebend für den touristischen Erfolg der Wexl-Arena. Die Jahreszeiten scheinen in St. Corona ineinander zu verschmelzen. Wegen des weihnachtlichen Tauwetters mit Temperaturen von bis zu 15 Grad Plus in der Sonne haben sich die Touristiker zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden.
Winter- und Sommererlebnisse
Zusätzlich zum Familienskiland ist seit Freitag auch der Motorikpark, der Familienerlebnisweg Ameisenpfad sowie der Kugelbahnweg für die Besucher geöffnet. „Nicht weil die Piste in aktuell schlechtem Zustand wäre, ganz im Gegenteil. Wir haben kompakten Schnee und Vollbetrieb, aber auch angenehme Temperaturen und Sonnenschein. Deshalb bieten wir unseren Gästen sowohl Winter- als auch Sommererlebnisse parallel an“, sagt der Geschäftsführer der Wexl-Arena, Karl Morgenbesser.
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Probelauf im Vorjahr
Ganz neu ist das „Wexl“-Spiel der Jahreszeiten im südlichen Niederösterreich nicht. Morgenbesser erinnert sich noch gut an das Vorjahr, wo es zwischen Weihnachten und Silvester mit einem Warmwettereinbruch ähnliche Vorzeichen gab.
Auch damals schlug man wegen der Wetterkapriolen zu Silvester einen eher ungewöhnlichen Weg ein und öffnete neben den Skipisten auch die Sommerrodelbahn als Alternativprogramm für jene Besucher, die keine Ski anschnallen wollten. Das Konzept stieß auf breites Echo. Familien stürmten – motiviert vom herrlichen Sonnenschein – die sonstige Sommer-Attraktion.
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Das erwartet man auch zum heurigen Jahreswechsel. Denn ein abwechslungsreiches Aktivprogramm mit den Kindern ist gerade über die Feiertage sehr gefragt, weiß Morgenbesser.
Die Topografie mit der geringen Höhenlage – der Ort liegt auf 844 Meter Seehöhe – spielt den Touristikern am Wechsel in die Hände. Die gesamte Strategie ist auf einen acht- bis neunmonatigen Sommerbetrieb ausgerichtet, der Skilauf im kleinen Familienskiland ist das Tüpfchen auf dem „i“. Das ganzjährige Bergerlebniszentrum mit dem Mountainbike-Park Wexl Trails, Motorikpark, Sommerrodelbahn und Erlebniswegen hat inklusive der Skischule bereits die 250.000er-Marke bei den Ankünften durchbrochen.
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Erfolg nach Tiefschlag
Noch vor Jahren hätte man sich das niemals träumen lassen, erklärte zuletzt Bürgermeister Michael Gruber (ÖVP). Denn als 2013 die schwer defizitären Skilifte im einstigen Wintersportort abgebaut wurden, hätte niemand darauf gewettet, dass sich die Region nochmals von dem Tiefschlag erholt. Heute blüht der Tourismus in der Region wie nie zuvor.
Erst Ende November beendeten die Mountainbiker die Sommersaison und nur wenige Tage später, am 8. Dezember, startete der Skiliftbetrieb.
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