Pflegenotstand: Betriebsräte in NÖ schlagen Alarm
Bis 2030 werden laut Prognose in NÖ 9.500 zusätzliche Pflegekräfte benötigt – doch schon jetzt gibt es einen „Versorgungsnotstand“ von Pflegebedürftigen. Und genau auf diesen weisen die Betriebsratsgremien mehrerer niederösterreichischer Sozial- und Pflegeeinrichtungen (u. a. nö. Hilfswerk, Caritas der Diözese St. Pölten oder Volkshilfe NÖ) in einer Resolution an die politischen Verantwortlichen des Landes und des Bundes hin. „Schon jetzt können eine flächendeckende und qualitative Betreuung und Versorgung nicht mehr angeboten und gewährleistet werden“, schlagen die Betriebsräte Alarm.
Enge Personalschlüssel
In vielen Einrichtungen gebe es offene Stellen – allein bei der Caritas seien es im Bereich der mobilen Pflege 100 offene Posten, sagt Gabriele Heider, in der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) für den Bereich Gesundheit, Pflege und Soziales in NÖ zuständig, auf KURIER-Nachfrage. Die prekäre Lage, verursacht und verschärft unter anderem auch durch zu enge Personalschlüssel, führe dazu, dass man Klientinnen und Klienten abweisen müsse und dass die psychischen und physischen Belastungen für die Bediensteten in diesem Bereich „die rote Linie weit überschritten“ hätten.
Ebenso enthält die Resolution Forderungen an die Politik, etwa bessere Finanzierung, damit auch die Entlohnung verbessert und das Personal aufgestockt werden kann sowie Investitionen in Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.
Pflegereform
„Das Personal ist die wichtigste Ressource im Pflege- und Betreuungsbereich“, kommentiert die zuständige ÖVP-Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, weshalb in NÖ schon mehrere Maßnahmen im Ausbildungsbereich gesetzt worden seien. Es werde permanent daran gearbeitet, die Bedingungen zu verbessern. Aber: „Die seitens des Bundes angekündigte Pflegereform ist zusätzlich dringend notwendig.“
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