Amstetten: Duell um ÖVP-Vorzugsstimmen ging an Anton Kasser

Anton Kasser und Michaela Hinterholzer bei der Kandidatenpräsentation Anfang Jänner
Nach Verlust eines Grundmandats entschieden die persönlichen Stimmen für den Bauernbündler Kasser gegen die Wirtschaftsbündlerin Hinterholzer

Letztendlich konnte der Bauernbund im Bezirk Amstetten das Rennen für sich entscheiden. Aufgrund des schlechten Wahlergebnisses im Bezirk ging der ÖVP eines der beiden Grundmandate verloren. So musste zwischen den beiden Langzeitabgeordneten Michaela Hinterholzer und Anton Kasser das Vorzugsstimmenergebnis entscheiden. Montagabend war dann klar, dass die Oeder Bürgermeisterin und Wirtschaftsbündlerin Hinterholzer nach 25 Jahren ihre Landtagskarriere beenden muss.

Mit 4.823 Vorzugsstimmen konnte der Allhartsberger Bürgermeister Anton Kasser das Rennen für sich entscheiden. Hinterholzer erreichte 4.363 persönliche Stimmen. Bei der Wahl 2018 war sie mit 7.633 Stimmen noch unangefochtene Vorzugsstimmenkaiserin im Bezirk.

Gelungene Arbeit und für den Bezirk an Land gezogene Projekte hätten bei dieser Wahl nicht gezählt, analysierte sie enttäuscht. Sie sei 64 Jahre alt und stolz noch die Landesausstellung in die Region geholt zu haben, meinte sie. Angesprochen auf den herben ÖVP-Verlust von 25,3 Prozent  in ihrer eigenen Gemeinde,  nannte Hinterholzer etliche Gründe. So habe sie 2018 ein extrem gutes Ergebnis  eingefahren. In ihrer Gemeinde sei viel geschehen und viele neue Bürger zugezogen, zu denen sie noch wenig Kontakt knüpfen konnte. Außerdem war am Sonntag die Wahlbeteiligung sehr hoch und offenbar Wähler besonders motiviert gegen die ÖVP ins Feld gezogen.

Neurologie Mauer

Auch die Schließung der neurologischen Abteilung in Mauer sei ihr im Wahlkampf x-mal vorgehalten worden. „Dabei war ich in diese Entscheidung nie eingebunden“, sagte  die emsige ÖVP-Mandatarin, die in den  vergangenen Wochen ein Marathonprogramm bei Dutzenden Veranstaltungen absolvierte.

Hinterholzer war zuletzt im Landtag oft in Debatten zu  Pflege und Wirtschaftsthemen für die ÖVP am Rednerpult gestanden. Sie ist auch stellvertretende Aufsichtsratvorsitzende  der Gründeragentur Eco Plus und  wurde erst vor Kurzem wieder zur Präsidentin des NÖ Hilfswerks gewählt.

Solo-Abgeordneter

Der 59-jährige Anton Kasser ist seit 2009 im Landtag. Er ist unter anderem  Präsident der NÖ Umweltverbände und hat maßgeblichen Anteil an der führenden Rolle des Bezirks Amstetten beim Ausbau der Photovoltaik und des Breitbandnetzes. Bei der sonntägigen Wahl kassierte die ÖVP in seiner Gemeinde ebenfalls er dramatisches Minus  von  24,4 Prozentpunkten.  Bei den Vorzugsstimmen sackte er aufgrund der Mobilisierung des Bauernbundes allerdings weit nicht so stark ab, wie Hinterholzer. Kasser  hatte es 2018 auf 5.221 Stimmen gebracht. Den Großbezirk Amstetten muss er nun alleine für die ÖVP beackern.       

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