100-Millionen-Paket aus EU-Fonds für Ärztezentren

"Leuchtturmprojekt": v.l LR Königsberger-Ludwig, Arzt Weissenborn, BM Mückstein, LR Eichtinger
Minister inspizierte ländliches Gesundheitsnetzwerk im Melker Alpenvorland

Mit einer Ministereinladung in ein niederösterreichisches Leuchtturm-Projekt zur wohnortnahen Hausarztversorgung stellten die für die medizinische Versorgung zuständigen Landesräte Martin Eichtinger (ÖVP) und Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) gestern die Thematik Primärversorgungszentren (PVZ) in den Fokus. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) machte sich im Gesundheitsnetzwerk Melker Alpenvorland, in dem sich fünf Hausärzte zur Kooperation entschlossen haben und eine Reihe von ergänzenden Gesundheitsdienstleistern, vom Wundmanager bis zur Diätologin ins Netzwerk eingegliedert haben, ein Bild.

Der Mediziner Mückstein, der in Wien selbst in einem PVZ gearbeitet hat, wurde von den beiden NÖ Regierungsmitgliedern auf bekannte gesetzliche Mängel angesprochen. Wie auch bereits die Gesundheitsreferenten der Länder gemeinsam bekundeten, hindern bürokratische Hürden und zu hohe Leistungsvorgaben die raschere Entwicklung von derartigen medizinischen Grundversorgungsstationen. Gleichzeitig trifft der Hausarztmangel immer mehr Gemeinden. In NÖ kann der noch vor drei Jahren erstellte Plan, bis Ende des heurigen Jahres 14 PVZ installiert zu haben, bei Weitem nicht erfüllen. Zu vier bereits bestehenden Zentren werden 2022 in Mauer bei Amstetten und in Purgstall im Bezirk Scheibbs die nächsten Hausarztterminals eröffnen.

16.000 Bürger

Das Vorzeigeprojekt in Kilb mit angeschlossenen Arztstandorten in Hürm, Bischofstetten, Kirnberg , St. Leonhard/Forst und Texingtal läuft seit einem Jahr. Es wird damit ein Einzugsbereich von 16.000 Bürgern abgedeckt.

100-Millionen-Paket aus EU-Fonds für Ärztezentren

Der Vorzeigecharakter liege darin, dass wochentags täglich zwischen sieben und 19 Uhr jederzeit ein Arzt auch im ländlichen Gebiet wohnortnahe zur Verfügung stehe, betonten Eichtinger und Königsberger-Ludwig.

Minister Mückstein war beeindruckt und machte Hoffnung. Mit einem zusätzlichen Investitionspaket von 100 Millionen Euro aus dem EU-Aufbaufonds sollen PVZ österreichweit „mit voller Kraft vorangetrieben werden“, kündigte er an.

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