Wenn Englisch zur Unterrichtssprache wird

Wenn Englisch zur Unterrichtssprache wird
Die burgenländischen Volks- und Mittelschulen können ab 1. September Englisch als Unterrichtssprache wählen. Auch musische und sportliche Schwerpunkte können sich dafür entscheiden.

Sport-, Geschichte- und Mathematikunterricht in englischer Sprache – ab 1. September 2023 ist das in den burgenländischen Volks- und Mittelschulen möglich. Aktuell liegt der Änderungsentwurf des Burgenländischen Pflichtschulgesetzes noch bis 2. März zur Einsicht auf.

Darin wird die englische Sprache als Unterrichtssprache für Volksschulen, Mittelschulen oder auch einzelne Klassen ermöglicht.

So viele Kinde sollen laut Berechnungen des Büros von Bildungslandesrätin Daniela Winkler im September zum ersten Mal in die Volksschule gehen. Die allgemeine Schulpflicht trifft alle Kinder, die sich dauernd in Österreich aufhalten. Als Stichtag gilt der 1. September dieses Jahres. Bei der Anmeldung bekamen künftige Schülerinnen und Schüler das Buch „Komm mit in die Schule“. Es bietet Kindern  Einblick in den bevorstehenden Schulalltag.

Für englisch-sprechende Unterrichtsstätten werden dafür auch eigene Schulsprengel festgesetzt, welche aber „nicht lückenlos aneinanderzugrenzen haben. Im Lehrplan der Mittelschulen wird es mehr Möglichkeiten für die englische Sprache geben“, führt Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz aus.

Eine klassische Mittelschule für Bewegung und Sport hat 13 bis 19 Wochenstunden dafür zur Verfügung. Eine Sportmittelschule dagegen 28 bis 30. Ähnlich soll es künftig auch mit einem englischen Schwerpunkt ablaufen. Aktuell sieht der „normale“ Lehrplan 10 bis 20 Stunden in lebenden Fremdsprachen vor.

Schulversuche zu Ende

Bisher gibt es laut Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz noch keine rein englisch-sprechende Mittelschule, aber bereits Musik- und Sportmittelschulen. Auch diese sind von der Gesetzesänderung betroffen und können wahlweise den Unterricht auf Englisch abhalten.

„Auch an diesen wird Englisch als Unterrichtssprache ermöglicht“, erklärt Jürgen Neuwirth, pädagogischer Leiter der Bildungsdirektion. Bilinguale Schulformen gibt es bereits, beispielsweise die Mittelschule Purbach. Hier wird bilingualer Unterricht via Basis-, Wahl- und Aufbaumodulen angeboten.

„Fächer finden zu rund 70 Prozent in Englisch statt, aber auch in deutscher Sprache“, heißt es auf KURIER-Anfrage. Die deutsche Sprache als Pflichtfach bleibe jedoch klarerweise erhalten. Das Projekt habe sich vor über zehn Jahren aus einem Schulversuch heraus entwickelt.

Schulartenübergreifend

Änderungen gibt es auch für die unterrichtsfreie Zeit. Bei den sogenannten Sommerschulen wird am Vormittag pädagogisch gelehrt, am Nachmittag gibt es bei Lern- und Feriencamps die Möglichkeit zur freien Betätigung. Aktuell war es bisher nur möglich, klassen-, schulstufen- und schulstandortübergreifend teilzunehmen. Mit dem Änderungsantrag kommt auch noch die Schulartenfreiheit bei der Wahl hinzu. Das soll einerseits die Organisation verbessern, andererseits auch lange Schulwege vermeiden.

Am kommenden Donnerstag wollen Land und Bildungsdirektion die neuen Termine für die Sommerferien bekannt geben. 2022 wurde das Ganztags-Konzept an 20 verschiedenen Standorten angeboten. Anmeldungen sind unter lerncamp.com ab morgen möglich.

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