Schattendorfer Bevölkerung kann ab Mai Sonnenkraft abonnieren
Ausgerechnet das Dorf, das den Schatten im Namen trägt, wird zum Pionier in Sachen Sonnenkraft. In Schattendorf hat die Burgenland Energie (BE) den ersten Photovoltaik-Park gebaut, dessen Paneele „abonniert“ werden können. Die Abonnenten erhalten den vor Ort erzeugten Sonnenstrom zu einem günstigen Fixpreis.
Wie das funktionieren soll, erläuterte BE-Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma am Mittwoch gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) bei einem Pressetermin beim neuen Solarkraftwerk im Bezirk Mattersburg. Die Kurzfassung: Die Beteiligungen am Photovoltaik-Park werden über die Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften des Landes abgewickelt. Alle Schattendorfer Haushalte sowie ortsansässige Betriebe können um eine (kostenlose) Mitgliedschaft ansuchen. Wenn der Sonnenpark Schattendorf am 1. Mai ans Netz geht, wird der hier produzierte Strom 12 Cent pro Kilowattstunde kosten.
Peu à peu soll dieses Modell auf das ganze Burgenland ausgerollt werden. „Wir wollen uns so rasch wie möglich unabhängig von fossilen Energiequellen machen und bis 2030 vollkommen energieautark werden. Neben Windenergie und PV-Dachflächen ist die Errichtung von Sonnenparks, wie in Schattendorf, die beste Antwort auf die derzeit hohen Energiepreise“, erklärte Landeshauptmann Doskozil.
Billigstrom bei Schönwetter
Der Sonnenpark Schattendorf wird auf einer Fläche von 15 Hektar voraussichtlich 15.000 Megawattstunden Strom pro Jahr erzeugen, er verfügt über 27.000 Solarpaneele. Eine beliebige Anzahl davon kann die Schattendorfer Bevölkerung nun abonnieren. Dabei gilt zu bedenken, dass der günstige Strom vorerst nur fließt, wenn die Sonne scheint.
Aber auch das soll sich in Zukunft ändern. Der Sonnenpark wird noch um einen Großstromspeicher des Batterieherstellers CMBlu erweitert – das Land ist mit dem deutschen Unternehmen eine Entwicklungspartnerschaft eingegangen.
Doch selbst ohne Speicher kann die Anlage bereits rund 30 Prozent des Jahresstrombedarfs in Schattendorf abdecken. 70 Prozent der Energie kommt somit auch mit Sonnenabo vorerst weiterhin aus dem öffentlichen Netz. Ein durchschnittlicher Haushalt würde mit dem Beteiligungsmodell derzeit rund 600 Euro im Jahr sparen, rechnete Stephan Sharma vor.
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