Warum im Burgenland mit dem 3G-Abbau begonnen wurde

Warum im Burgenland mit dem 3G-Abbau begonnen wurde
Alte Technologie macht in den nächsten Monaten Platz für 4G & 5G. A1 hat bereits mit dem Frequenzabbau begonnen, Mitbewerber beginnen frühestens am 1. Jänner 2024 mit der Abschaltung.

Das in Deutschland bereits Ende 2021 deaktivierte Handysignal 3G/UMTS wird nun auch in Österreich abgeschaltet. Die Netzbetreiber erhoffen sich durch die frei werdenden Frequenzen mehr Möglichkeiten für leistungsfähigere Technologien wie 4G/LTE und 5G.

Die möglichen Frequenzen als Sendetechnologien sind nämlich kein unbegrenztes Gut. Diese werden bei Auktionen um teures Geld versteigert.

Das Problem dabei: Einige Mobiltelefone älterer Bauart könnten durch die Abschaltung nur mehr eingeschränkt oder gar nicht mehr funktionieren.

Viel Geld fürs Hertz

Erst 2020 sicherten sich die drei Platzhirsche Magenta (86,7 Millionen Euro), A1 Telekom Austria (65,6 Mio. Euro) und Drei Hutchison (49,6 Mio. Euro) begehrte 5G-Frequenzen, die zum Teil auf dem 2.100-Megahertz-Band liegen. Gigantische Summen, aber kein Vergleich zu Deutschland. Bei einer vergleichbaren Auktion betrug die Gesamtsumme der Käufe rund 6,6 Milliarden Euro.

Mobilfunkbetreiber A1 hat mit dem Abschalten von 3G im Burgenland bereits begonnen. „Die Frequenz 2.100 Megahertz gibt es seit diesem Jahr im Burgenland nicht mehr“, erklärt Markus Halb, Breitbandbeauftragter von A1.

Auch in den anderen Bundesländern habe der Prozess bereits begonnen. Die zweite Frequenz auf 900 Megahertz wolle man bis Ende nächstes Jahr angehen. Einen öffentlichen „Abschaltplan“ für Gemeindegebiete oder Bezirke gebe es nicht.

Unterschied zwischen kurzer und längerer Welle

Für A1 ist gerade die „900er“-Frequenz eine wichtige, denn bei der Auktion im Jahr 2020 ersteigerten nur die Konkurrenten Frequenzen im niedrigen 700-Megahertz-Band.

Genau diese langwelligen Bereiche werden jedoch für den flächendeckenden Ausbau benötigt. Durch die Abschaltung der 3G-Technologie im Niedrigfrequenzbereich wird dieser Bereich für A1 frei für die stärkeren 4G- oder 5G-Standards.

Vereinfacht gesagt, kann man sagen, dass lange Wellen (niedrige Frequenzen) eine höhere Reichweite aufweisen, die mögliche Datenübertragung jedoch eingeschränkter ist.

Konkurrenz wartet

Genau anders herum ist es bei den kurzen Wellen (hoher Frequenzbereich). Hier lassen sich große Datenmengen schnell transferieren, jedoch nur auf kürzere Distanz.

Warum im Burgenland mit dem 3G-Abbau begonnen wurde

Bei Magenta will man noch zumindest bis 1. Jänner 2024 warten, wie Pressesprecher Christian Traunwieser auf KURIER-Anfrage erklärt: „Wir gehen da noch mit den entsprechenden Infos an die Kunden raus.“

Der Grund für die Abschaltung sei derselbe, wie bei Mitbewerber A1: „Wir machen Frequenzen alter Technologien für 4G und 5G frei.“ Es gäbe jedoch noch „eine erhebliche Anzahl“ an 3G-Nutzern in Österreich.

Offiziell noch keine Entscheidung traf das Unternehmen Drei-Hutchison. Seit 2012 besteht jedoch ein nationales Roamingabkommen zwischen Magenta und Drei. Kunden können Teile des 2G- und 3G-Netzes des jeweils anderen Anbieters mitnutzen.

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