Der mehrheitlich im Eigentum des Landes stehende Energiekonzern kann u. a. auf 100 Kirchendächern und 16 diözesanen Freiflächen Photovoltaikanlagen errichten. Der Bischofssitz wurde bei der Wärmeversorgung von Gas auf Biomasse umgestellt und die Diözese steigt beim Fuhrpark von Diesel auf E-Autos um. Führende Mitarbeiter fahren schon elektrisch, Bischof Zsifkovics – noch – nicht.
Kirche und Konzern sind aber auch darüber hinaus Partner.
„Ende 2021 konnte mit der Burgenland Energie ein Fixpreis für Strom für alle diözesanen und pfarrlichen Strombezieher für die drei Jahre 2022 bis 2024 vereinbart werden“, heißt es in einem Schreiben der Diözese vom 3. Oktober des heurigen Jahres an die 172 Pfarren im Land. Sie müssen ihre Stromkosten selber begleichen. Die 10,6 Cent/kWh lägen zwar deutlich über dem Vorkrisenniveau, aber „weit unter den derzeit erwartbaren Preisen für die kommenden Jahre“.
"Ganz normaler Businessvertrag"
Dass die kirchlichen Stromabnehmer bis 31. Dezember 2024 Sonderkonditionen bekämen, weisen sowohl die Burgenland Energie als auch die Diözese entschieden zurück. Es handle sich um einen „ganz normalen Businessvertrag“, den jeder Großkunde bekomme, damals eben zu rund 10,6 Cent, heißt es vom Konzern. Wobei: Die einzelnen Pfarren entsprechen eher größeren Haushalten, aber die Menge macht‘s.
Lois Berger von der Liegenschaftsverwaltung der Diözese sagt, das sei der vierte Rahmenvertrag, den er mit dem Energieversorger abgeschlossen habe, jeder sei über drei Jahre gelaufen. Und er ärgere sich noch heute, den Vertrag nicht schon im Frühjahr 2021 fixiert zu haben, damals wären es nur 6 Cent pro kWh gewesen.
Fällt der Preis bis Ende 2024 unter 10,5 Cent, zahlt die Kirche drauf, steigt er darüber hinaus, ist die Kirche fein raus.
Die Diözese kann jedenfalls jeden Euro brauchen, wie ein Blick auf den Rechenschaftsbericht für das Jahr 2021 nahelegt. Bei Erlösen von 26,6 Millionen Euro (71 Prozent stammen aus Kirchenbeiträgen) und Aufwänden von 30,9 Millionen Euro (52 Prozent für die Pfarren) wird im Bericht schlussendlich ein Abgang von 1,5 Millionen Euro ausgewiesen, den nur Rücklagen ausgleichen.
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