Energiekrise: Land Burgenland führt eigenen Wärmepreisdeckel ein

Energiekrise: Land Burgenland führt eigenen Wärmepreisdeckel ein
Gestaffelt nach Jahresnettoeinkommen der Haushalte. Kosten über bestimmten Prozentsatz hinaus übernimmt Sozialfonds, 90 Prozent des Wärmebedarfs des Vorjahres förderbar.

Das Land Burgenland führt mit 1. Jänner 2023 einen Wärmepreisdeckel ein, um die Haushalte in der Energiekrise zu entlasten. Gestaffelt nach dem Jahresnettoeinkommen wird festgelegt, wie hoch die Wärmekosten eines Haushalts ausfallen dürfen.

Die Kosten darüber hinaus werden vom Land abgefedert, kündigten Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie, am Donnerstag an.

Bei Beziehern des Heizkostenzuschusses werden die Wärmekosten bei drei Prozent des Jahresnettoeinkommens eines Haushalts gedeckelt, bei Einkommen bis zu 33.000 Euro sind es vier Prozent, bis 43.000 Euro fünf und bis 63.000 Euro sechs Prozent. Was darüber hinausgeht, übernimmt der Klima- und Sozialfonds - begrenzt bei 90 Prozent des Verbrauchs des Vorjahres, um „für Energiesparen einen Anreiz zu schaffen“, betonte Doskozil.

Ausstieg aus Öl oder Gas für Förderung notwendig

Wer mit Öl oder Gas heizt, muss außerdem seine Bereitschaft, aus ebendiesen auszusteigen, kundtun, um die Förderung zu beziehen. Danach wird geprüft, ob ein solcher Umstieg auch zumutbar ist.

Dadurch soll die Energieversorgung langfristig auf erneuerbare Träger verlagert werden, meinte Sharma. Allen, die umsteigen wollen, wird laut Doskozil für die dafür notwendigen Sanierungsarbeiten ein sozial gestaffeltes Wohnbauförderungsdarlehen von bis zu 100.000 Euro mit einem Fixzinssatz von 0,9 Prozent angeboten.

Der Wärmepreisdeckel des Landes sei notwendig, weil der Bund in diese Richtung noch keine Unterstützung beschlossen habe, meinte Doskozil. Beim Strom bestehe weniger Handlungsbedarf seitens des Landes, zumal es die Strompreisbremse gebe.
Die Burgenland Energie, die ihre Strom- und Gaspreise anheben muss, will ihre Kunden mit einem Rabatt entlasten. Außerdem habe man die Preise nicht wie andere Energieversorger schon mit 1. September erhöht, betonte Sharma.

In Kombination mit der Strompreisbremse des Bundes und dem Wärmepreisdeckel des Landes könne der Anstieg für die Haushalte deutlich abgefedert werden. In der Beschaffung sei Strom etwa um 131 Euro pro Monat teurer, für einen durchschnittlichen burgenländischen Haushalt sollen die Kosten aufgrund der Maßnahmen aber nur um 18 Euro pro Monat ansteigen. Beim Gas gibt es in der Beschaffung ein Plus von 196 Euro pro Monat, für die Kunden sollen es 50 Euro werden.

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