Raser werden im Burgenland mit Vollgas ausgebremst

Angriff auf radarbox (Symbolbild)
Auf Wunsch von Gemeinden sollen noch mehr mobile Radargeräte zum Einsatz kommen.

„Viele rauschen einfach durch die Ortschaft“, sagt Angelika Mileder. Die ÖVP-Bürgermeisterin von Frankenau-Unterpullendorf (Bezirk Oberpullendorf) hat in letzter Zeit immer wieder „besorgte Anrufe“ erhalten. „Die Leute beklagen sich da über die Verkehrssituation in der Gemeinde.“ Vor allem an den Ortsanfängen, bzw. den -enden, würde immer wieder die vorgeschriebene Maximalgeschwindigkeit von 50 km/h missachtet.

Mehr Lärm nach Grenzöffnung

Die Öffnung der Grenze zu Ungarn in Zsira habe den Verkehrslärm in der 1.100-Seelen-Gemeinde noch verstärkt. „Aber vor allem die Verkehrssicherheit leidet enorm“, erklärt Mileder. Deshalb hat sich der Gemeinderat mehrheitlich dafür ausgesprochen, sich im Land für die Installation eines fixen Radargerätes bzw mehrerer mobiler Radarmessgeräte stark zu machen.

Prävention

Dass viele Verkehrsunfälle auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen sind, wird auch von Experten bestätigt. Deshalb werden seit Herbst des Vorjahres zur Prävention – und einem Regierungsbeschluss zufolge – eigene Radargeräte des Landes installiert. Zwei fixe Stationen gibt es pro Bezirk, wie ein Sprecher des zuständigen Landesrates Heinrich Dorner (SPÖ) erklärt. Die Auswahl der Standorte sei auf Basis vorhandener Unfallzahlen, bekannter Gefahrenstellen, oder aufgrund von Anrainerbeschwerden erfolgt. Freilich seien zuvor für die Genehmigung Gespräche mit Bezirksverwaltungsbehörden und den zuständigen Polizeiinspektionen erfolgt.

"Kein Kavaliersdelikt"

Für die fixen Radarmessungen habe man sich entschieden, wenn Tempolimits alleine nicht gegriffen haben. „Mir geht es darum, menschliches Leid zu verhindern. Verantwortungslose Raserei und Tempobolzerei sind kein Kavaliersdelikt“, sagt der Landesrat.

Auch von „Abzocke“ sei ob der neuen Radarmessungen die Rede gewesen, war zu hören. Das sei unter anderem in Gemeinden gewesen, die von VP-Politikern geführt werden, entgegnet der Sprecher des SPÖ-Landesrates.

Erste Bilanz

In den kommenden Wochen will das Land eine erste Bilanz über die Geschwindigkeitsmessungen präsentieren. Was man schon jetzt sagen könne: dass nun mehrere Gemeinden den Wunsch hegten, auch solche Radargeräte zu bekommen.

„Wir sind dabei, zu evaluieren, wo weitere Messungen sinnvoll wären“, heißt es aus dem Büro Dorner. Aus Frankenau sei ein derartiger Wunsch zwar noch nicht deponiert worden. „Aber wir führen mit Gemeinden und Polizei ständig Gespräche, wenn es um die mobile Radarüberwachung geht.“

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