Gastronom Gernot Schmidt feierte seinen 60. Geburtstag

Gastronom Gernot Schmidt feierte seinen 60. Geburtstag
Der aus Tauka stammende Gastronom brachte mit seinen Ideen vor über zehn Jahren Schwung in die Region und will es 2023 ruhiger angehen.

Ganz ausgeschlafen wirkt Gernot Schmidt beim Treffen in seinem Gasthaus „Zum Hof“ noch nicht, einen Tag nach seiner großen Geburtstagsfeier. „Um eins bin ich ins Bett gegangen, musste ja den Tag später wieder arbeiten“, lacht der Gastronom.

Dass er einmal drei Eventlocations in Jennersdorf und ein Gasthaus in Tauka besitzen würde, hätte er nicht gedacht. Obwohl seine Eltern ein Gasthaus betrieben, war die Gastronomie zuerst gar nicht interessant für den gelernten Elektriker.

„Ich hatte da gar keinen Bezug dazu. Meine Eltern hatten, das muss man sagen, ein Bauerngasthaus“, so Gernot Schmidt. Durch Zufall arbeitete er mehrere Jahre auf Saison, entdeckte dort die Liebe zur Gastronomie und machte seinen ersten Servierkurs.

Nach der dritten Saison fuhr er heim und blieb für immer: „Ich wollte nicht mehr pendeln. Ich hab mit 28 Jahren zu meiner Mama gesagt, dass ich jetzt daheim bleibe. Sie hat sich gefreut.“

Es folgte die Konzession zum Führen eines Gasthauses und die Übernahme des elterlichen Betriebs.

Umbau startet

Doch Gernot Schmidt wollte 1991 das Gasthaus nicht einfach weiterführen, sondern begann zu modernisieren: „Nach einem Jahr haben wir gemerkt, das kommt nicht schlecht an, vor allem bei der Jugend.“ Das „Gernots“ in Tauka war eines der ersten Gasthäuser der Region, in dem Fußball gezeigt wurde.

Ein großer Koch sei er selbst nie gewesen: „Ich bin auch heute noch ein 0815-Wirt, aber ich kann einfach gut mit den Leuten. Um Cola-Whiskey zu mischen, brauch ich kein Koch sein.“

Zwanzig Jahre später expandierte Schmidt nach Jennersdorf und eröffnete die „Lounge“ im Ortskern. Es kamen noch die Übernahme des „Burgenlandhof“ und die Errichtung der Event-Location „Gernot-Arena“ dazu.

Gastronom Gernot Schmidt feierte seinen 60. Geburtstag

Vor dem Gasthaus "Zum Hof" hängen die Glückwünsche der Mitarbeiter.

Doch warum das alles? „Die Gernot-Arena hab ich damals gebaut, weil es hier zu Silvester immer mehr Probleme gab. Unser Festzelt im Ort war immer voll, fast schon übervoll, aber sonst fuhren alle Jugendliche das ganze Jahr über nach Fürstenfeld, Feldbach, Hartberg und Oberwart, um dort fortzugehen“, erklärt Gernot Schmidt. Auch um das heimische Partyvolk hier zu halten, lockte er zahlreiche Ballermann-Stars in seine Arena.

Miki Krause, Micaela Schäfer, Melissa Naschenweng – sie alle waren schon in Jennersdorf zu Gast. „Die Melissa hatte ich schon vor fünf Jahren hier, da kannte sie noch keiner. Jetzt ist sie ein Star“, so der Unternehmer.

Oben ohne

Im ruhigen Jennersdorf war die Ankunft von Erotikmodel/DJane Micaela Schäfer fast schon blasphemisch. Weil sich die mittlerweile 39-Jährige bei ihren Auftritten auf der Bühne gerne entblößte, herrschte Krisenstimmung in der Stadtgemeinde.

So etwas könne man den Jugendlichen doch nicht zeigen, so der Tenor. Kurioserweise standen damals aber besonders viele „Ältere“ mit dem Smartphone an vorderster Front, als die Partysängerin ihren Auftritt hatte. Und es kam, wie es kommen musste. und Micaela Schäfer ließ plötzlich – zumindest auf den oberen Ebenen – ihre Hüllen fallen. Gernot Schmidt erinnert sich noch genau an das Jahr 2017 und den Auftritt zurück: „Sie hat mich gefragt, ob sie sich oben ohne zeigen dürfe. Ich hab ihr nur gesagt, sie sei alt genug und solle machen, was sie will.“

Jennersdorf war am nächsten Tag in aller Munde. Mit Veranstaltungen wie dem Oktoberfest und der Schlagerparty wird neben den klassischen „Fortgeh-Festln“ für Jugendliche aber auch für reifere Gäste etwas geboten.

„Werde kürzertreten“

2023 wird es Gernot Schmidt ruhiger angehen: „Da will ich kürzertreten. Es ist sehr arbeitsaufwendig mit der Arena und dem Hof. Heuer war ich wirklich schon am Limit. Das Personalproblem wird leider immer größer, auch wenn wir hier noch Glück haben.“

Was den Gastronomen von vielen Mitbewerbern unterscheidet: Er sponsort viele Sportvereine, die es ihm mit Arbeitskraft zurückzahlen. Da steht dann bei einem Fest der heimische Sportverein an der Kassa oder die Volleyballerinnen schenken als Kellnerinnen aus – wohl auch noch die nächsten Jahre.

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