Brüder Kutrowatz: Vier Hände für ein Hoch auf Liszt

"Zwischen Meditation und Ekstase", so erlebt man die Brüder Kutrowatz am Klavier.
Eduard und Johannes Kutrowatz feiern ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum.

Über 1.000 Konzerte in mehr als 30 Ländern und über 300 aufgeführte Werke – in der musikalischen Vita der Brüder Kutrowatz stehen berühmte Auftrittsorte wie die New Yorker "Carnegie Hall", das "Centre of Arts" in Toronto oder die "Suntory Hall" in Tokio.

Im Land der aufgehenden Sonne sind die Pianisten Millionen von Menschen ein Begriff, Johannes Kutrowatz leitet seit 2007 das „Yamanakako Festival“. Japan ist auch jenes Land, in dem die beiden Künstler kreative Energie tanken, mehrere Wochen im Jahr verbringen die beiden dort.

Den Anfang nahm die Reise der Klaviervirtuosen aber im beschaulichen Rohrbach bei Mattersburg.

Johannes (Jahrgang 1962) besuchte mit seinem um ein Jahr jüngeren Bruder Eduard das Gymnasium in Mattersburg, bereits im zarten Alter von sechs Jahren spielten sie für den Verschönerungsverein das erste vierhändige Stück: „Die Petersburger Schlittenfahrt“ von Richard Eilenberg.

20 Finger, 176 Tasten

Richtig ernst mit der Vierhändigkeit wurde es dann an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, wo die beiden heute selbst unterrichten. Forciert von der damaligen gemeinsamen Lehrerin Renate Kramer-Preisenhammer, die früh das Marketing-Potenzial zweier Brüder an einem Klavier erkannte. 

Brüder Kutrowatz: Vier Hände für ein Hoch auf Liszt

"Zwischen Meditation und Ekstase", so erlebt man die Brüder Kutrowatz am Klavier.

Mit ihren 20 Fingern an 176 Tasten spielten sich die Kutrowatz-Brüder in die Herzen von Millionen Menschen und in die Konzertsäle dieser Welt. Nach ausgedehnten Konzertreisen und Auftritten bei bedeutenden Musikfestivals wie der Schubertiade Schwarzenberg zog es das Brüderpaar dann aber zurück für ein Engagement in der Heimat.

Festkonzert zum 40er

2001 wurde der "Klangfrühling" auf Burg Schlaining ins Leben gerufen, bis 2015 hatten Johannes und Eduard Kutrowatz die künstlerische Leitung inne – das Festival gibt es bis heute. Parallel dazu übernahmen die beiden im Jahr 2009 die Intendanz des internationalen Liszt-Festivals in Raiding, das heuer von 13. bis 16. Juni und vom 21. bis 23. Juni im Rahmen des Juni-Zyklus einen achttägigen Konzertgenuss bietet.

Zuvor werden aber 40 Jahre Bühnenerfahrung bei der Jubiläumsgala am 8. Juni im Lisztzentrum Raiding gefeiert. "Wir möchten gemeinsam mit unseren treuen Wegbegleitern und dem verehrten Publikum auf die vergangenen 40 Jahre als Klavierduo zurückblicken und unseren tiefen Dank aussprechen",freuen sich die beiden auf das Programm, das neben Piazzolla und Gershwin auch mit Eigenkompositionen und der sinfonischen Dichtung "Orpheus" des "Hausherren" Franz Liszt aufwarten kann.

  • 13. Juni Orchester Wiener Akademie und Martin Haselböck (18.30 Uhr)
  • 14. Juni Klavierabend Kateryna Titova (18.30 Uhr)
  • 15. Juni Academia Allegro Vivo und Vahid Khadem-Missagh (18.30 Uhr)
  • 16. Juni Divinerinnen (17 Uhr)
     
  • 21. Juni Klavierabend Claire Huangci (18.30 Uhr)
  • 22. Juni Janoska Ensemble (11 Uhr) und „ensemble minui“ (18.30 Uhr)
  • 23. Juni Orchester Wiener Akademie und Martin Haselböck (11 Uhr)

Infos & Tickets: Alle Informationen zum Programm sowie Tickets erhalten Sie unter lisztfestival.at.

Juni-Zyklus in Raiding

Wer im Juni in Raiding noch aller zu hören ist? Allen voran die Ausnahmepianistinnen Kateryna Titova und Claire Huangci, das Janoska Ensemble und das Orchester Wiener Akademie unter der Leitung von Martin Haselböck, das die sechste Sinfonie von Anton Bruckner ("Geburtstagskind") in Kontrast zu Liszts letzter sinfonischer Dichtung ("Von der Wiege bis zum Grabe") stellt.

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