Politik/Inland

Der Ticker zum Finale im Falschaussage-Prozess

Im Falschaussage-Prozess gegen Sebastian Kurz und Bernhard Bonelli gab es ab 8.30 Uhr ein dichtes Programm. Um 19 Uhr fielen dann die Urteile: 

Kurz wurde wegen des Vorwurfs der Falschaussage in Bezug auf die Bestellung der Aufsichtsräte der ÖBAG schuldig gesprochen. 

Freigesprochen wurde er in Bezug auf die anderen beiden Punkte: Die Bestellung von Thomas Schmid als ÖBAG-Vorstand und die berühmte Schmid-Schiefer-Vereinbarung. 

Seine Strafe: Acht Monate bedingte Freiheitsstrafe. 

Bonelli wurde wegen der Aufsichtsräte ebenfalls schuldig und in den anderen drei Punkten freigesprochen. Seine Strafe: sechs Monate bedingt. 

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Glaubwürdigkeit

Die Russen und die Rolle des Kurz-Anwalts sind ein Nebenschauplatz. Mit den eigentlichen Vorwürfen – nämlich ob Kurz und Bonelli im U-Ausschuss gelogen haben, was ihre Einbindung bei Postenbesetzungen in der Staatsholding ÖBAG betrifft – haben sie nichts zu tun. Es geht dabei nur um die Frage: Wie glaubwürdig ist Thomas Schmid?

Der ehemalige ÖVP-Intimus ist der einzig echte Belastungszeuge in diesem Prozess. Alle anderen Zeugen haben die Angeklagten Kurz und Bonelli tendenziell entlastet, wobei manche bei entscheidenden Fragen Erinnerungslücken hatten.   

Seit Monaten versucht die Verteidigung, Schmids Glaubwürdigkeit zu zerstören – auch, um zu verhindern, dass er den Kronzeugenstatus bekommt.

Nächste Instanz

Wie auch immer es am Freitag ausgeht – das letzte Wort wird noch lange nicht gesprochen sein. Einen Freispruch dürfte die WKStA anfechten, einen Schuldspruch die Verteidigung. 

Die Sache landet dann in nächster Instanz beim Oberlandesgericht – mit offenem Zeithorizont.