Aufsichtsrätin Ortner: "Niemand hat mir gesagt, der Herr Schmid muss Vorstand werden"

Aufsichtsrätin Ortner: "Niemand hat mir gesagt, der Herr Schmid muss Vorstand werden"
Öbag-Aufsichtsrätin Ortner trat als Zeugin auf. Russische Geschäftsleute sollen per Video aussagen.

Es war ein Anruf im Jänner 2019. Als die Unternehmerin Iris Ortner ans Telefon ging, war der damalige Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) am Apparat. Ob sie denn Interesse an einem Aufsichtsratsposten in der ÖBAG habe, wollte er wissen. „Ich war sehr überrascht, aber sehr interessiert“, erinnert sich Ortner am Mittwoch. Die Tochter des Industriellen und ÖVP-Spenders Klaus Ortner war im Prozess gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz und seinen früheren Kabinettschef Bernhard Bonelli wegen angeblicher Falschaussage als Zeugin im Wiener Landesgericht für Strafsachen geladen.

Ortners Kür zur Aufsichtsrätin hatte schon in der Vergangenheit für Aufregung gesorgt. Es könnte ein Zusammenhang mit der Spendierfreudigkeit des Vaters bestehen, wurde vermutet. Ermittlungen in diese Richtung wurden aber eingestellt, Ortners Qualifikation für den Job (sie ist Geschäftsführerin im Familienunternehmen) stand außer Frage. Dennoch ist ihre Besetzung Thema. „Haben Sie mit Ihrem Vater Rücksprache gehalten?“, fragt Richter Michael Radasztics. „Ich habe ihn über den Anruf informiert. Er war stolz auf mich. Das war’s schon wieder“, erklärt Ortner.

Zehn Bewerber

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