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ÖFB-Kapitänin Wenninger: "In Rom ist Fußball wie eine Religion"

Carina Wenninger wird am Donnerstag höchstwahrscheinlich auf der Tribüne des Stadio Olimpico in Rom sitzen und die Diplomatin in sich suchen, um den  emotionalen Konflikt zu lösen, in dem sie sich befindet. Den einen Daumen kann sie ihrem Klub AS Roma drücken, den anderen als Österreicherin Salzburg. Österreichs Meister geht mit einem 1:0-Vorsprung in das Rückspiel in der Europa League (21 Uhr).

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Die 32-jährige Kapitänin des ÖFB-Nationalteams (125 Länderspiele) glaubt an einen  Aufstieg der Salzburger. „Ich habe schon vor dem Duell gesagt, dass ich ein Fan des Salzburger Stils bin. Die Ausgangslage ist gut, aber mit dem  Olimpico im Rücken hat die Roma eine ganz  andere Heimstärke. Dennoch wird Salzburg die Hürde nehmen.“ Ob sie jubeln wird? „Ich muss einen Mittelweg finden, um niemanden zu provozieren. Denn in Rom ist Fußball wie eine Religion. Aber ich werde immer zu Österreich stehen.“

Richtiger Schritt

Ihr Abenteuer in der Ewigen Stadt bereut Wenninger nicht. „Ich bin  sehr zufrieden, wie es bisher gelaufen ist. Für mich war es sportlich und menschlich der richtige Schritt. Es ist eine Erfahrung fürs Leben.“ Die Steirerin lernt eine neue Sprache, ein neues Lebensgefühl, eine neue Art des Fußballs kennen nach ihren Jahren bei den Bayern. „Die deutsche Liga lebt von Athletik und Taktik, in Italien ist der Fußball eher von Technik geprägt. Es gibt mehr Freiraum für Kreativität und Individualität, dafür aber noch Verbesserungsmöglichkeiten im körperlichen Bereich.“

Mit der Roma führt sie in der Liga die Tabelle vor Juventus an, im Viertelfinale der Champions League trifft man auf Barcelona.  „In der Meisterschaft stehen wir super da. Wenn man Erster ist, dann will man Meister werden, alles andere wäre gelogen. In der Champions League ist es anders, wir haben unsere Erwartungen übertroffen und mit Barcelona haben wir das schwierigste Los bekommen. Die zwei Spiele im Camp Nou und im Olimpico wollen wir genießen und  den Bonus des Underdogs nützen.“

Kein Gespräch

Wenninger freut sich, dass der Frauenfußball in den großen Arenen angekommen ist. „Das  ist eine der Entwicklungen, auch die  Sichtbarkeit über DAZN ist ein wichtiger Punkt.“ Viel Kontakt zum Männerteam der Roma gibt es allerdings nicht.  „Die Trainingszentren sind wie in München örtlich getrennt, daher gibt es eben wenig Überschneidung.“

Auch ein Gespräch mit Startrainer José Mourinho ist noch nicht zustande gekommen.  Wenninger würde sich über einen Plausch durchaus freuen. „Ganz ehrlich,  ich bin kein Fan von seinem Spielstil, aber er ist ein unglaublich interessanter und erfolgreicher Trainer, vor allem menschlich würde es mich interessieren. Und was man so hört und auch immer wieder liest, hat er als Mensch bei den Spielern ein sehr gutes Standing.“

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