"Zeitenwende" ist das deutsche "Wort des Jahres"

"Zeitenwende" ist das deutsche "Wort des Jahres"
Der Begriff steht im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Inflation" ist das österreichische Wort des Jahres.

In Österreich ist das "Wort des Jahres" das Wort "Inflation", in Deutschland "Zeitenwende": Bei der Wahl zum "Wort des Jahres" in Deutschland setzte sich ein Begriff durch, der in engem Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine steht.

Die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache gab das deutsche am Freitag in Wiesbaden bekannt. "Zeitenwende" steht im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und wurde unter anderem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgegriffen und geprägt. "Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung", hatte Scholz Ende Februar gesagt, als er Waffenlieferungen an die Ukraine begründete.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache wählt für ihre Aktion regelmäßig Begriffe aus, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Deutschland nach Ansicht der Jury in einem Jahr sprachlich besonders bestimmt haben.

"Zeitenwende" ist das deutsche "Wort des Jahres"

Der Jury zufolge steht das keineswegs neue Wort "speziell für den Beginn der christlichen Zeitrechnung, in allgemeinerer Bedeutung auch für jeden beliebigen Übergang in eine neue Ära". Bei vielen Menschen habe durch den Krieg und seine Folgen auch eine "emotionale Wende" stattgefunden. "Angst und Sorge vor einem Atomkrieg in Europa, gar vor einem dritten Weltkrieg waren vielfach zu spüren."

Die Gesellschaft für deutsche Sprache ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache mit Sitz in Wiesbaden und wird von Bundesregierung und Kultusministerkonferenz gefördert. Der 1947 gegründete gemeinnützige Verein bietet unter anderem auch Sprachberatung bei Fragen rund um Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung an.

Die Abstimmung zum österreichischen Wort des Jahres wird von einer Fachjury unter Leitung von Rudolf Muhr von der "Gesellschaft für Österreichisches Deutsch" (GSÖD) in Kooperation mit der APA - Austria Presse Agentur organisiert.

In Österreich begründete die Jury ihre Wahl des Wortes "Inflation" damit, dass die Preissteigerungen für die meisten Menschen ein neues und ungewohntes Phänomen sind, das durch die hohen Energiepreise und den Ukraine-Krieg verursacht wird und den Lebensstandard vieler Menschen massiv senkt.
 

 

 

 

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