Schmetterlingen auf den Weg geholfen: Artenschutz in Marchegg

Auch die seltenen Osterluzeien profitieren von den Maßnahmen.
Global 2000 eröffnet den ersten Schmetterlingsweg und will damit die Artenvielfalt der Überflieger fördern.

Marchegg ist ein Hot-Spot der Artenvielfalt. Schwarzmilan, Urzeitkrebs, Wildbirne... und seltene Schmetterlinge. Hier in Niederösterreich kann man noch Überflieger bewundern, die andernorts nicht mehr vorkommen. Gerade die bunten Insekten sind, ebenso wie Bienen, hoch gefährdet. Vor allem Lebensraumverlust, Pestizide und Lichtverschmutzung setzen ihnen zu.

Die Umweltschutzorganisation Global 2000 hat reagiert und nun gemeinsamt mit der Gemeinde Marchegg, dem Montessori Campus, dem Künstler Michael Bachhofer und der ÖBB Österreichs ersten Schmetterlingsweg eröffnet.

"Er ist ein wichtiger Baustein im Rahmen des Projekts Blühlinge. Der Weg stellt den wichtigsten und größten Knotenpunkt im Projekt dar, da er in der Grenzregion Österreich/Slowakei liegt und mit zweisprachigen Info-Tafeln diesen Aspekt hervorhebt", erklärt Martina Sordian, Leiterin des grenzüberschreitenden Projekts zwischen Österreich und der Slowakei bei Global 2000.

Schmetterlingen auf den Weg geholfen: Artenschutz in Marchegg

Schülerinnen liegen dir Raupen am Herzen.

Der Schmetterling ist ein wichtiger Indikator für Biodiversität und daher Botschafter und Begleiter des Interreg-Projekts "Blühlinge". Dessen Ziel: Gemeinden zwischen Wien und Bratislava zum Erblühen zu bringen und den Menschen die Vielfalt der Natur am Beispiel der bedrohten Schmetterlinge näherzubringen. Die Maßnahme: Eine von der Gemeinde errichtete naturnahe Wiese.

Auch der örtliche Montessori Campus beteiligt sich am Projekt. Die SchülerInnen haben gemeinsam mit Global 2000 eine von Besuchern per Schaufenster einsehbare Raupenzuchtstation gebaut. Anhand dessen lernen die Schülerinnen und Schüler, was für den Erhalt der Schmetterlinge wichtig ist und können den Schmetterling auf seinem Weg von der Raupe bis zur Verpuppung begleiten und dann letztendlich den prachtvollen Falter bestaunen.

"Für uns als Schülerinnen und Schüler sind Schmetterlinge das Symbol der Zukunft. Sie machen in ihrem Leben eine Transformation durch, die wir als Gesellschaft im Arten- und Klimaschutz erst noch machen müssen", ist Marie Ulrich und Olivia Kasper, Schülerinnen des Montessori Campus Marchegg.

Um der Schönheit der Natur und der Schmetterlinge im Besonderen gerecht zu werden, hat Global 2000 mit dem Künstler Michael Bachhofer zusammengearbeitet. So sind riesige Schmetterlingsfotos entstanden, die es ermöglichen, einen neuen Blick auf diese faszinierenden Tiere zu werfen. Diese Schautafeln werden mit Informationen rund um die Ökologie und den Schutz von Schmetterlingen ergänzt.

Schmetterlingen auf den Weg geholfen: Artenschutz in Marchegg

Die Fotowand - hier bei der Eröffnung - soll beflügeln.

Auch die ÖBB konnte für das Projekt gewonnen werden. "Mit den drei Blühflächen im Bereich des Bahnhofs Marchegg, die wir im Rahmen dieses Projektes zur Verfügung stellen, schaffen wir ausnahmsweise keine überregionalen Verbindungen für Menschen, sondern für Schmetterlinge", erläutert Hubert Hager, Geschäftsbereichsleiter für Projekte Neu-/Ausbau der ÖBB-Infrastruktur AG.

Martin Wildenberg, Nachhaltigkeits- und Biodiversitäts-Experte bei Global 2000, schließt: "Mit unserem Blühlinge-Projekt wollen wir den Blick und die Herzen der Menschen für die Artenvielfalt vor ihrer Haustüre öffnen – man schützt nur was man kennt und liebt."

Biodiversitätsstrategie 2030 - so soll die Artenvielfalt erhalten werden

Kommentare