Das sind die heißen Kandidaten auf Leben im All

Produzieren Alien-Mikroben das Gas Phosphin in den Schwefelsäure-Wolken der Venus?
Seit Allforscher in den Wolken der Venus ein Gas entdeckte haben, das durch Mikroben entsteht, kocht eine Frage wieder hoch: Gibt es Leben da draußen?

Für Jim Green war die Venus schon immer ein heißer Kandidat. Als der Chefwissenschafter der NASA dem KURIER vor zwei Jahren ein Interview gab, nannte er unseren Nachbarplaneten als seinen Favoriten bei der Suche nach Leben. Venus sei zwar jetzt zu heiß. „Aber das war nicht immer so. Wir haben herausgefunden, dass sie ein blauer Planet gewesen ist – der vielleicht erste bewohnbare Planet im Sonnensystem.“ Das sei „exciting“ und gelte auch für den Mars. „Es gab also drei blaue Planeten in unserem Sonnensystem, die Leben beherbergt haben könnten“, sagte Green. Da brauche es noch viel Forschung. „Ich bin aber sicher, dass wir diese Frage in den kommenden Jahren beantworten werden können.“

In dieser Woche ist man der Antwort einen Schritt näher gerückt: Ein Forscherteam hat berichtet, dass sie Hinweise auf Leben in der Venus-Atmosphäre gefunden haben. Genauer gesagt, haben sie Phosphin gemessen, ein Gas, das auf lebende Organismen hindeuten könnte.

Primitives Leben

Schlagzeilen, in denen „Außerirdische“ und „Leben“ vorkommen, regen die Fantasie an. Ist da draußen etwas? Sind wir nicht alleine im Universum? Dazu muss man vorausschicken, dass Laien und Weltraumforscher Unterschiedliches im Kopf haben, wenn sie an „Leben“ denken – die einen mehrheitlich kleine grüne Männchen, die anderen noch viel kleinere Mikroben. Die Neuigkeiten von der Venus gehören in letztere Kategorie. „Wenn, dann handelt es sich um ganz einfaches, sehr primitives Leben“, sagt der Astrophysiker Wolfgang Baumjohann von der Universität Graz.

Kommentare