Männergesundheit darf kein Tabu sein
"Es ist immer noch ein Tabuthema", sagt Ekkehard Büchler, Obmann der "Selbsthilfe Prostatakrebs" (www.prostatatakrebse.at) – und bringt gleich ein plakatives Beispiel: "Wir hatten früher bei unseren Postaussendungen als Absender den vollständigen Namen unserer Selbsthilfegruppe angegeben – aber da haben dann viele gesagt, das ist ihnen peinlich. Jetzt kürzen wir den Absender mit SHP ab – und alle sind zufrieden."
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"Bei der Geburt beträgt das Verhältnis männliche zu weibliche Säuglinge 105 zu 100", sagte der Internist Univ.-Prof Siegfried Meryn, MedUni Wien. "Aber bereits mit dem 33. Lebensjahr gibt es mehr Frauen als Männer. Das heißt, die Männer verlieren in den ersten 30 Jahren ihren Vorsprung – und das hat mit der Lebensweise zu tun."
Und mit dem Verdrängen des Themas Gesundheit: "Est wenn ein Hollywoodstar oder ein Skiläufer zum Beispiel über das Thema Prostata redet, gibt es großes Interesse", sagte Meryn.
Wie zuletzt bei US-Schauspieler Ben Stiller, der im Alter von 48 Jahren mit der Diagnose Prostatakrebs konfrontiert war.
"Unglaublicher Effekt"
"Ich hatte das Glück, dass ich damals als junger Arzt an diesem Zentrum in dem Team war, das Robert de Niro behandelt hat", erzählte Shariat, der 16 Jahre lang in den USA gearbeitet hat. "Als de Niro damals mit seiner Diagnose an die Öffentlichkeit gegangen ist, haben wir einen unglaublichen Effekt gesehen – so etwas muss man nützen, um eine nachhaltige Wirkung für die Stärkung des Gesundheitsbewusstseins, aber auch, um mehr Unterstützung für Forschung zu erzielen."
"In Österreich ist die Offenheit der Prominenten im Umgang mit dieser Erkrankung leider nicht so groß", sagt Büchler. "Hier wird die Erkrankung in der Regel verschwiegen."
"Was bedeutet intelligenter Einsatz des
"Es geht nicht um einen Einzelwert, sondern um den Verlauf mehrerer Werte und um die Schnelligkeit des Anstiegs", betonte Meryn. Auch das Alter sowie Prostatakrebsfälle in der Familie spielen eine wichtige Rolle. Shariat: "Ebenso natürlich die Untersuchung der Prostata durch den Urologen, der Ultraschall, eventuell eine Magnetresonanztomografie." Erst dann wird entschieden, ob überhaupt eine Biopsie – Gewebeentnahme – notwendig ist. Die erfreuliche Konsequenz für die Patienten, so Shariat: "Dadurch benötigen wir viel öfter, als wir das bisher geglaubt haben, in der Anfangsphase gar keine Therapie, sondern kommen mit einer engmaschigen Überwachung aus."
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