Zyklusprobleme und stärkere Blutung: Wie Schlafmangel auf die Periode wirkt

Woman Suffering From Stomach Pain Lying On Bed
Forscherinnen haben sich den Zusammenhang zwischen Schlafqualität und Menstruationsblutung angesehen.

Weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht: Für menstruierende Frauen kann das bedeuten, dass ihre Regelblutung stärker und unregelmäßiger auftritt. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die kürzlich im Journal of Sleep Research veröffentlicht wurde.

Ein Team um die Medizinerinnen Kathryn E. R. Kennedy und Sara Nowakowski fand heraus, dass bei Frauen, die im Schnitt weniger als sechs Stunden pro Nacht schlafen, die Wahrscheinlichkeit für eine unregelmäßige Periode um 44 Prozent und für starke Blutungen während der Periode um 70 Prozent höher ist als bei gesunden Schläferinnen, die zwischen sieben bis neun Stunden schlafen.

Analysiert wurden Umfragedaten von 574 menstruierenden Frauen im Alter von 24 bis 40 Jahren. Die Forscherinnen und Forscher befragten sie zu ihrer Menstruationsblutung und Zyklusregelmäßigkeit, zu ihren Schlafgewohnheiten und ihrer Tagesform. Es zeigte sich auch, dass Frauen mit starken oder unregelmäßigen Regelblutungen häufiger unter kurzem und schlechtem Schlaf, Müdigkeit, Stress und Depressionen litten.

Womit sich die Henne-Ei-Frage auftut: Bedingen die Periode und die damit verbundenen Stimmungsschwankungen, Krämpfe, Reizbarkeit und Müdigkeit (rund 25 Prozent aller Frauen leiden an diesen Beschwerden, die unter dem Begriff Prämenstruelles Syndrom, kurz PMS, zusammengefasst werden) die Schlafstörungen? Oder begünstigt Schlafmangel die genannten Probleme? Verschlimmern also Ein- und Durchschlafstörungen beziehungsweise Schlafmangel menstruelle Beschwerden?

Laut Kennedy und Nowakowski sind beide Theorien valide – und sie zeigen auf, wie wenig die Facetten der Wechselbeziehung zwischen Menstruation und Schlaf bisher erforscht wurden, schreiben sie auf der Wissenschaftsplattform The Conversation.

Ganzheitliche Therapie

Dabei wäre gerade das so wichtig: Frauen leiden um bis zu 40 Prozent häufiger an Schlaflosigkeit als Männer. Gängige Behandlungsansätze berücksichtigen Kennedy und Nowakowski zufolge jedoch selten die menstruelle Gesundheit. Ähnlich verhält es sich bei der Behandlung von Menstruationsbeschwerden – der Faktor Schlaf wird selten mitgedacht.

Ein "ganzheitliche Ansatz" in der Therapie besagter Probleme "könnte Patientinnen besser helfen, zu nachhaltigeren langfristigen Lösungen führen und damit die Lebensqualität und die allgemeine Gesundheit fördern".

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