Kostenlose Menstruationsprodukte als Pilotprojekt in Wien

Symbolbild
An vorerst vier Standorten in der Brigittenau können Tampons und Binden aus der "roten Box" geholt werden.

Jede Frau bentöigt im Lauf ihres Lebens Tausende Monatshygieneprodukte, sprich Tampons oder Binden. Die Kosten dafür summieren sich auf mehrere Tausend Euro - eine große finanzielle Belastung für viele Frauen mit niedrigem Einkommen. Das Pilotprojekt "Rote Box“ soll dem in der Brigittenau nun entgegenwirken.

An vier Standorten im 20. Bezirk (wo genau, finden Sie am Ende des Artikels, Anm.) können ab sofort kostenlos Binden und Tampons abgeholt werden. "Jede Frau und jedes Mädchen in Wien soll Zugang zu Monatshygiene-Artikeln haben – das ist ein Grundbedürfnis. Das Projekt 'Rote Box' bricht ein Tabu und bietet Mädchen und Frauen Unterstützung, wenn sie diese brauchen“, erläutert SPÖ-Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaal in einer Aussendung.

Das Pilotprojekt läuft vorerst für vier Monate, 80.000 Tampons und 32.000 Binden stehen an den Standorten - vom Drogeriemarkt Bipa gesponsert - bis Ende Jänner zur Verfügung.

"Gesundheitliche Chancengleichheit"

Viele Frauen und Mädchen, die von Periodenarmut betroffen sind – also sich Periodenartikel nur schwer oder gar nicht leisten können – würden "zu unhygienischen und oft gefährlichen Alternativen wie Stoffresten oder Klopapier" greifen, heißt es in der Aussendung weiter. Das erhöhe die Infektionsgefahr, belaste aber auch die Psyche. Aufgrund von Scham und mangelndem Zugang zu kostenlosen Angeboten würden sich viele Betroffene während der Menstruation zurückziehen und isolieren.

"Bei diesem Pilotprojekt geht es um gesundheitliche Chancengerechtigkeit. Die Roten Boxen in der Brigittenau sollen das Thema sichtbar machen und einen unkomplizierten Umgang damit fördern. Mein Dank gilt dem Programm für Frauengesundheit und den PartnerInnen, die diese Aktion möglich gemacht haben“, wird SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker zitiert.

Kostenlose Menstruationsprodukte als Pilotprojekt in Wien

V.l.n.r.: Laura Wimmer (stellvertretende Leiterin des Frauenservice), Kristina Hametner (Leiterin des Wiener Programms für Frauengesundheit), Christine Dubravac-Widholm (Bezirksvorsteher-Stellvertreterin in der Brigittenau, SPÖ), Gemeinderätinnen Marina Hanke (SPÖ) und Dolores Bakos (Neos)

Die Rote Box stellt all jenen Periodenartikel zur Verfügung, die sie brauchen und möchte zugleich das Thema Periodenarmut enttabuisieren. Eine begleitende Online-Umfrage soll die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen aus Haushalten mit niedrigem Einkommen zeigen, um so Periodenarmut in Wien langfristig entgegenwirken zu können. 

Die Standorte der "roten Boxen"

Magistratisches Bezirksamt 20. Bezirk

Brigittaplatz 10, 1200 Wien

MA 17 – Integration und Diversität

Jägerstraße / Ecke Pappenheimgasse, 1200 Wien

Jugendzentrum BASE 20

Engerthstraße 78-80, 1200 Wien

Verein SozialShop - Der Sozialmarkt in Brigittenau

Denisgasse 24, 1200 Wien

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