Schon bisher kannte man erhöhte Risiken für Senioren, Immunsuppremmierte und Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen wie neurologische Erkrankungen, trotz zwei Stichen schwer nach einem Impfdurchbruch zu erkranken. Jetzt analysierten die Forscher Krankenhausaufenthalte und Todesfälle von rund 14 Millionen Erwachsenen im Alter von 18 Jahren und älter, die einen dritten Stich, also einen Booster, erhalten hatten.
Die Studiengruppe war zu 53 Prozent weiblich und zu 80 Prozent weiß, 41 Prozent gehörten der Altersgruppe der 18- bis 49-Jährigen an. (Sie können die Studie hier auf Englisch nachlesen.)
Das Ergebnis: Zwar senkt ein dritter Stich das Risiko für diese Risikogruppen, schwer an Covid-19 zu erkranken, aber die genannten Bevölkerungsgruppen sind auch nach dem Booster gefährdet. Zudem fanden die Forscher neue Risikofaktoren wie Untergewicht und den Wohnsitz in einer Stadt. Diese Erkenntnisse sind für gezielte politische Empfehlungen und Interventionen von entscheidender Bedeutung, so die Forscher. Und sollten in weiteren Studien untersucht werden.
Die Wissenschafter verweisen auf die neuen Impfstoffe, die im Vergleich zu den ursprünglichen Covid-19-Impfstoffen eine höhere und breitere kreuzneutralisierende Wirkung entfalten könnten. Falls das Angebot an bivalentem Impfstoff begrenzt sein sollte, sollte die Einführung auf Gruppen ausgerichtet werden, die ein hohes Risiko für schwere Erkrankungen aufweisen wie ältere Menschen.
Risiko an Long Covid zu erkranken
Eine andere, aktuelle Booster-Studie aus Dänemark mit 44.004 Studienteilnehmern stellte die Frage, wie hoch das Risiko für Geboosterte ist, vier Monate nach eines Impfdurchbruchs an Long Covid zu erkranken. Hierfür wurden Antworten eines Fragebogens untersucht, der landesweit ausgeschickt wurde. Die Studie wurde noch nicht begutachtet. (Sie können Sie hier auf Englisch nachlesen.)
Die Befragten waren mindestens 15 Jahre alt und hatten entweder einen positiven PCR-Test aus der Zeit der Delta-Dominanz (Juli bis November 2021 in Dänemark) oder einen positiven oder negativen PCR-Test aus der Zeit der Omikron-Dominanz (Dezember 2021 bis Januar 2022 in Dänemark).
Abgefragt wurden körperliche, kognitive und psychische Symptome sowie neu auftretende, allgemeine Gesundheitsprobleme vier Monate nach dem Test.
In der Omikron-Periode hatten die Teilnehmer vier Monate nach der Infektion im Vergleich zur Kontrollgruppe ein höheres Risiko für 18 von 26 post-akuten Symptomen und für fünf von fünf neu auftretenden, allgemeinen Gesundheitsproblemen.
Bei den Omikron-Fällen war das Risiko für 8 von 18 Symptome sowie für alle fünf neu auftretenden, allgemeinen Gesundheitsprobleme, geringer als bei den Delta-Fällen.
Dreifach-Geimpfte hatten nach der Omikron-Infektion ein geringeres Risiko, an Long Covid zu erkranken als jene, die mit zwei Dosen geimpft waren.
Die auffälligsten Symptome der Omikron-Fälle waren:
- Gedächtnisprobleme
- Unwohlsein nach Anstrengung
- Müdigkeit/Erschöpfung
- erhebliche Müdigkeit
- Luftnot, Atemnot
Im Vergleich zur Delta-Periode meldeten die Omikron-Fälle ein geringeres Risiko für:
- veränderten/verminderten Geruchssinn und Geschmacksinn
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