Viele Ursachen
"Besonders die sogenannten Endothele, die die Gefäße auskleiden und deren Weitstellung steuern, können durch eine Corona-Infektion beeinträchtig werden," sagt der Urologe. Deshalb spricht man in dem Fall auch von einer endothelialen Dysfunktion. "Kommt es zu einer Erektionsstörung nach einer Infektion, kann diese eine Ursache sein. Daneben gibt es sicher auch noch soziale und psychische Auswirkungen einer Corona-Infektion, die ebenfalls die Erektionsfähigkeit beeinflussen kann", stellt der Urologe fest.
Doch nicht nur das. Erst kürzlich berichtete der Kinderwunsch-Mediziner Michael Feichtinger im KURIER: "Bei jungen Männern mit Kinderwunsch, welche einen milden Corona-Verlauf hatten, sehen wir häufig Langzeitfolgen im Sinne von stark eingeschränkten Samenbefunden und männlicher Unfruchtbarkeit.
Penis schrumpft
Michael Rauchenwald schließt auch nicht aus, dass der Penis nach einer Corona-Erkrankung kleiner werden kann. Das sei aber nur in extremen Einzelfällen möglich. Hintergrund: "Damit der Penis erigiert, muss sich das Schwellkörpergewebe sowie die Gefäßverbindung zum Penis komplett entspannen. Nur so kann Blut in den Penis einströmen und ihn mit Blut füllen, aber auch mit Sauerstoff versorgen. Wird ein Penis zu selten mit Sauerstoff versorgt, leidet die Elastizität der Gewebe, er kann nicht mehr vollständig erigieren und wirkt kleiner."
Spontanerektion
Der Penis müsse jedenfalls häufig mit Sauerstoff versorgt werden. Das sei übrigens auch der Grund, warum es nachts häufig zu Spontanerektionen kommt. "So wird gewährleistet, dass der Penis ausreichend oft mit Blut und Sauerstoff versorgt wird."
Einen Tipp hat der Urologe noch für alle Männer – auch die, die sich nicht mit Corona infiziert haben: "Erektionsstörungen können auch ein frühzeitiger Hinweis auf drohende Herzprobleme sein. In beiden Fällen sind die Ursachen Störungen der dünnen Blutgefäße."
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