Vitamin D schützt vor Covid-19: Studie wurde zurückgezogen

Vitamin D schützt vor Covid-19: Studie wurde zurückgezogen
Die Vitamin-D-Studie wurde zurückgezogen, da das Fachjournal "kein Vertrauen mehr in die Schlussfolgerungen" hat.

Bereits vergangenes Jahr warnte das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor den gesundheitlichen Risiken einer eigenständigen Einnahme von Vitamin-D-Präparaten.

Bei einer - nicht medizinisch begründeten - regelmäßigen täglichen Aufnahme von hochdosierten Präparaten steigt nämlich das Risiko für Gesundheitsschäden wie die Bildung von Nierensteinen oder Nierenverkalkung. Es gebe auch Fälle von akutem Nierenversagen in Folge einer unkontrollierten Einnahme, so das BfR damals.

Vor allem Impfskeptiker hofften bei einer Einnahme des "Sonnenhormons" auf einen milderen Verlauf im Falle einer Covid-19-Erkrankung: Weltweit hatten einige Studien diese Hoffnung genährt, allerdings war laut BfR bereits 2021 die Datenlage dazu sehr unsicher.

Wie jetzt bekannt wurde, zieht zumindest eine Fachzeitschrift von Springer Nature eine Studie aus dem Jahr 2021 zurück, in der behauptet wurde, dass Vitamin D "die mit Covid-19 assoziierten Entzündungsmarker ohne jegliche Nebenwirkungen signifikant reduziert". Die Experten des Fachmagazins haben "kein Vertrauen mehr in die Schlussfolgerungen". (Hier können Sie die Retraction Note auf Englisch nachlesen.)

Probleme bei der Daten-Überprüfung

Die Studie erschien am 20. Mai 2021 in Scientific Reports: Die Arbeit wurde am 30. August korrigiert und laut dem Web of Science von Clarivate Analytics 29 Mal zitiert. Gideon Meyerowitz-Katz, ein Epidemiologe an der australischen Universität von Wollongong teilte dem Portal Retraction Watch mit, dass er die Zeitschrift Anfang November 2021 über die Fehler informiert habe. Meyerowitz-Katz erläuterte seine Kritik an der Arbeit, die er als "eine der einflussreichsten" bei dem Vorstoß zur Verwendung von Vitamin D für Covid-19 bezeichnete, in einem Journal-Beitrag bereits am 3. April. 

Nachdem sich Meyerowitz-Katz erneut an die Zeitschrift gewandt hatte, baten die Herausgeber ein Mitglied des Redaktionsausschusses um eine erneute Überprüfung der Arbeit. Dieser schloss sich der Kritik an: Laut dem Mitglied des Redaktionsausschusses ist die Studie möglicherweise nicht wissenschaftlich valide.

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