Ivermectin endgültig entzaubert: Wirkt bei Covid-19 nicht besser als Placebo
Trotz zahlreicher Warnungen von Ärzten und Wissenschaft behandeln sich noch immer ungeimpfte Infizierte mit Ivermectin in Eigentherapie. Eine große Studie zerstört jetzt jede Hoffnung von Ungeimpften, dass das Wurmmittel bei Covid-19 wirken könnte.
Für die im Fachmagazin New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie wurden 1.358 Corona-Patienten in Ivermectin- und Placebo-Gruppen aufgeteilt (679 versus 679 Patienten). Weder Patienten noch Krankenhaus-Mitarbeiter wussten, ob es sich bei der Verabreichung um ein Medikament oder um ein Placebo handelte (Doppelblind-Studie).
Die Studie wurde mit symptomatischen, SARS-CoV-2-positiven Erwachsenen durchgeführt, die aus zwölf öffentlichen Gesundheitskliniken in Brasilien rekrutiert wurden. Die infizierten Patienten hatten schon seit bis zu sieben Tagen Covid-19-Symptome und mindestens einen Risikofaktor für das Fortschreiten der Krankheit.
Nach dem Zufallsprinzip wurden sie entweder mit Ivermectin (400 μg pro Kilogramm Körpergewicht) einmal täglich für drei Tage oder mit einem Placebo behandelt. Der Endpunkt war ein Krankenhausaufenthalt aufgrund von Covid-19 innerhalb von 28 Tagen nach Behandlung oder ein Besuch in der Notaufnahme aufgrund einer Verschlimmerung der Symptome innerhalb von 28 Tagen nach der Behandlung.
Zudem wurde auch untersucht, ob das Wurmmittel nur bei einer frühen Einnahme im Verlauf wirkt. Aber Freiwillige, die Ivermectin in den ersten drei Tagen nach einem positiven Coronavirus-Test einnahmen, hatten schlimmere Krankheitsverläufe als jene in der Placebo-Gruppe.
"Es gibt wirklich keine Anzeichen für einen Nutzen", so David Boulware, Experte für Infektionskrankheiten an der University of Minnesota im Interview mit der New York Times. (Sie können die Studie hier auf Englisch nachlesen)
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