Ab dieser Woche Paxlovid-Covid-Behandlung beim Hausarzt möglich

Ab dieser Woche Paxlovid-Covid-Behandlung beim Hausarzt möglich
In Österreich können Risikopatienten nun auch vom Hausarzt das Anti-Virus-Medikament verschrieben bekommen.

Ab kommenden Mittwoch, 23. März, soll es endlich soweit sein: Dann ist auch in Österreich die Behandlung mit dem neuen oralen Medikament Paxlovid auf breiterer Basis möglich. Hausärzte und Hausärztinnen werden damit an Covid erkrankte Patienten und Patientinnen kostenlos behandeln können. Chefarztpflicht für die Verschreibung auf Kassenkosten werde es nicht geben. In den österreichischen Spitälern ist das Medikament bereits seit Kurzem im Einsatz.

Als Alheilmittel oder gar Alternative zur Impfung darf Paxlovid nicht gesehen werden. "Paxlovid wird angewendet zur Behandlung einer Coronavirus-Krankheit 2019 (Covid-19) bei Erwachsenen, die keine zusätzliche Sauerstoffzufuhr benötigen und ein erhöhtes Risiko haben, einen schweren Covid-19-Verlauf zu entwickeln", hieß es vonseiten der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) bei der Zulassung des Medikaments.

Wirksamkeit von 89 Prozent

Die empfohlene Dosierung der Kombinationstherapie mit zwei sogenannten Proteasehemmern, welche die Vermehrung der SARS-CoV-2-Erreger hemmen, beträgt 300 Milligramm Nirmatrelvir und hundert Milligramm Ritonavir (jeweils zwei Tabletten zweimal am Tag). Die Behandlung sollte so schnell wie möglich nach der Diagnose von Covid-19 und innerhalb von fünf Tagen nach Symptombeginn erfolgen. Die Therapie dauert fünf Tage lang, auch wenn eine Spitalsaufnahme etc. notwendig wird. In klinischen Studien zeigte sich eine Wirksamkeit von 89 Prozent in der Verhinderung von Spitalsaufnahmen oder Todesfällen durch Covid-19 bei Risikopersonen.

Paxlovid werden vorerst nur Menschen mit Risikofaktoren erhalten, wie etwa starkes Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck oder Nierenerkrankungen, sowie auch Menschen, die keinen Impfschutz aufbauen können. "Generell können auch Geimpfte das Präparat beim Vorliegen von Risikofaktoren bekommen", sagte der klinische Pharmakologe Markus Zeitlinger, Leiter der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie der MedUni Wien, gegenüber dem KURIER.

Die häufigsten Nebenwirkungen in den Zulassungsstudien waren vorübergehende Geschmacksstörungen, Durchfalll, Kopfweh und Erbrechen. Das größte mögliche Problem: Es gibt eine ganze Reihe von häufig verwendeten Arzneimitteln, bei denen es zu potenziell schwerwiegenden Wechselwirkungen mit der Proteasehemmer-Kombination kommen kann. Darauf müssen verschreibende Ärzte besonders achten. So sollen etwa Blutfettsenker, bestimmte Mittel gegen Epilepsie, bestimmte Krebsmedikamente oder Medikamente gegen Depressionen nicht gleichzeitig mit Paxlovid eingenommen werden.

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