Diagnose PMDS: Wenn Zyklusoptimierung nicht mehr gegen Beschwerden hilft

PMDS Diagnose
Viele Frauen verspüren einen hohen Leidensdruck durch hormonelle Schwankungen. Worum handelt es sich bei der Diagnose PMDS und kann ein Online-Trend helfen?

"Zyklustag 9, deine Prognose: Es kann sein, dass du dich heute ausgelassen fühlst". Eine Push-Benachrichtigung in pinkem Design, wie sie mittlerweile bei vielen Frauen auf dem Handybildschirm oder der Smartwatch aufpoppt. Geschickt wurde sie von einer sogenannten Zyklus-Tracking-App – davon gibt es verschiedene Varianten, jeweils in pastelligen Farben. Menstruierenden soll dadurch geholfen werden, den Überblick über ihren Zyklus zu behalten. Schließlich ist es wichtig zu wissen, wann die nächste (potenziell schmerzhafte) Blutung ansteht, wann die fruchtbare Phase beginnt und wann sie mit dem Eisprung ihren Höhepunkt erreicht.

Zyklusoptimierung für ein besseres Leben?

Aus der Zyklusphase, in der sich der eigene Körper jeweils befindet, kann Frau aber laut den Apps noch weitere Informationen für und über sich selbst ablesen: Etwa das aktuelle Energielevel, die mentale Verfassung oder etwaige Ernährungstipps für den Tag. 

Das Leben, angepasst an den Hormonhaushalt nennt sich auf Englisch "Cycle Syncing" und soll eine allumfassende Verbesserung der physischen sowie psychischen Gesundheit bringen – sprich, ein angenehmeres Leben für Menstruierende. Wer weiß, wann die soziale Batterie ihren höchsten Ladestand erreicht hat, wird sich die wichtigen Termine, wie zum Beispiel Vorstellungsgespräche, rund um den Eisprung legen. Dann gibt es nämlich laut unzähligen Lifestyle-Plattformen das höchste Potenzial, gut zu performen. 

In Online-Sphären trendet die Praktik ebenfalls und erfüllt alle Voraussetzungen der Viralität: Über TikTok und Instagram teilen Nutzerinnen Tipps, um das meiste aus dem monatlichen Zyklus herauszuholen. Wer im Einklang mit seinem monatlichen Zyklus leben möchte, muss dafür aber so einiges wissen und dann auch täglich umsetzen. Dazu gehört unter anderem die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie Magnesium, punktueller Verzehr von Kürbis- und Sonnenblumenkernen, ein angepasster Workout-Plan und der Verzicht auf Kaffee. Haben alle, die da nicht mitmachen, etwas verpasst?

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