Öko-Test: Erneut bedenkliche UV-Filter in Sonnencremes für Kinder

Öko-Test: Erneut bedenkliche UV-Filter in Sonnencremes für Kinder
Neun Sonnencremes für Babys und Kinder wurden mit "sehr gut" bewertet. Fünf fielen durch, darunter teure Marken.

Die Haut von Babys und Kleinkindern ist besonders empfindlich. Sie ist noch sehr dünn und der UV-Eigenschutz der Haut muss sich in den ersten Lebensjahren noch entwickeln. Zu starke UV-Belastungen oder gar Sonnenbrände in der Kindheit erhöhen das Risiko, später Hauptkrebs zu bekommen. Sonnenschutz ist für sie daher unverzichtbar. Stellt sich die Frage, welche Creme Eltern am besten verwenden sollten. 

Dafür hat das Verbrauchermagazin Öko-Test 21 Sonnencremes für Kinder mit einem Lichtschutzfaktor von  50 oder 50+ unter die Probe genommen.

Besser als vor zwei Jahren

Die gute Nachricht: Mit neun als "sehr gut" bewerteten Sonnencremes können deutlich mehr Cremes als noch vor zwei Jahren empfohlen werden. Bei ihnen wurden weder problematische Konservierungsmittel gefunden, noch enthielten die parfümierten Mittel stark Allergene oder aus anderen Gründen gesundheitlich kritische Duftstoffe.

Jedoch erhielten vier Sonnencremes für Kinder noch immer bedenkliche UV-Filter. In einem Produkt wurde zudem Silberchlorid nachgewiesen, was laut Kosmetikverordnung in Produkten für Kinder unter drei Jahren nicht enthalten sein darf. Denn: Es lässt sich nicht ausschließen, dass sich Silber im Körper so anreichert, dass es zu schiefergrauen Verfärbungen auf der Haut kommen kann.

Der Anbieter argumentiert, dass das Produkt nicht für Kinder unter drei gedacht sei. Auf der Verpackung wurde dies den Eltern jedoch nicht mitgeteilt.

Insgesamt fielen fünf Sonnencremes für Kinder im Öko-Test durch. 

Bedenkliche UV-Filter 

Zwei UV-Filter werden im Test besonders kritisiert: Homosalat und Octrocrylen: Neuere Daten aus Tierversuchen weisen darauf hin, dass Homosalat Leber, Nieren und Schilddrüse schädigen könnte. Aus Octrocrylen kann sich Benzophenon bilden, das als wahrscheinlich krebserregend gilt. Nachweisbar war der Stoff in allen drei Produkten mit Octocrylen – zweimal allerdings nur als Spuren.

Für beide Filtersubstanzen gibt es zumindest aus Zellversuchen Hinweise auf eine mögliche hormonelle Wirkung.

Die vollständigen Testergebnisse finden Sie unter oekotest.de

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