Masern: Impfpflicht ist in Österreich derzeit keine Option

Pediatrician doctor is injecting vaccine to shoulder of baby
Trotz aktueller Infektionen: Medizinern bleibt nicht viel anderes übrig, als die Impfskepsis im Land zur Kenntnis zu nehmen.
Von Uwe Mauch

Rechtlich wäre die Masern-Impfpflicht in Österreich möglich, ethisch wäre sie in Anbetracht der aktuellen Infektionslage (30 Infektionen bisher) sogar geboten, erklärte Christiane Druml, die Leiterin der Bioethik-Kommission, am Samstag im Ö1-Mittagsjournal. Aufgrund der "unglücklichen Verpolitisierung" eines Gesundheitsthemas am Ende der Pandemie wäre so eine Pflicht derzeit nicht umsetzbar.

Während Eltern in den Nachbarländern Slowakei, Tschechien und Italien keine Wahl hinsichtlich einer Masernimpfung haben, müsste man in Österreich mit einem Widerstand von bis zu dreißig Prozent rechnen, fügte der Verhaltensökonom Gerhard Fehr an. Diese werde man weder mit einer Impf- noch mit einer Beratungspflicht abholen können.

Zumindest eine Informationskampagne für Eltern, auch über die teilweise schwerwiegenden Folgen einer Maserninfektion, wünschen sich derzeit etliche Experten und Expertinnen.

Sonderimpfaktion ab Montag

Indes haben sich die Stadt Wien und das Land Kärnten dazu entschlossen, kurzfristig eine Sonderimpfaktion gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) ins Leben zu rufen. Kostenlos geimpft wird bereits zu Beginn der kommenden Woche.

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