Bereits 20 Kinder in der Steiermark an Masern erkrankt

Bereits 20 Kinder in der Steiermark an Masern erkrankt
Weitere Fälle werden befürchtet. Impfungen sind vor Ausbruch der Symptome noch möglich.

In der Steiermark kam es am Wochenende zu einem Masernausbruch, der laut Gesundheitsbehörden bereits weitere Kreise zieht: Allein in Graz waren Montagvormittag bereits 17 Fälle nachgewiesen. Laut Landessanitätsbehörde sollen es insgesamt steiermarkweit bereits 20 Fälle sein.

Die Behörden bestätigen einen Bericht der Kleinen Zeitung, wonach am Wochenende gehäuft Fälle auftraten.  Zunächst wurden  zehn Erkrankungen mittels PCR-Test bestätigt, drei Betroffene mussten am Samstag zur stationären Behandlung ins Spital.

Am Montag wurden auch Masernfälle bekannt, die an der der Kinderklinik am LKH Leoben diagnostiziert wurden. Bekannt wurden die Erkrankungen, weil Masern in Österreich meldepflichtig sind: Die Erkrankung ernste Komplikationen nach sich ziehen: Lungen- und Gehirnentzündungen sind keine Seltenheit.

Kinder brauchen zusätzliche Sauerstoff

Von den erkrankten Kindern wurden am Montag sechs auf der Grazer Kinderklinik stationär behandelt, wie Ernst Eber, Vorstand der Kinderklinik Graz.  Sie sind sind zwischen einem und elf Jahre alt und "hätten alle schon geimpft sein können", konstatierte der  Mediziner.  Mehrere der stationär aufgenommenen Kinder seien „doch eher schwerer“ betroffen, sagte Eber. Das heißt, sie brauchen eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr, wie der Mediziner schilderte.

Sonderimpfaktion in Graz

Da erste Symptome bei Masern erst nach rund zehn Tagen auftreten, fürchten Ärztinnen und Ärzte nun weitere Fälle in und nach den Semesterferien in der Steiermark. Die gute Nachricht: Wer Kenntnis über einen Fall im Umfeld hat und bisher nicht geimpft ist, kann sich binnen drei Tagen impfen lassen – dann hat man eine gute Chance, dass es nicht zum Ausbruch kommt.

In Graz gibt es heute Nachmittag, 14 bis 16 Uhr, einen Sondertermin für kostenlose Masernimpfungen. Zuletzt gab es  in der Stadt 2015 größere Aufregung um die Erkrankung: Eine Krankenschwester in Ausbildung erkrankte und hatte Kontakt zu 40 Kindern, von denen aber alle bis auf eines geimpft waren.

Der Februar sei traditionell ein starker Monat für Masernfälle, schilderte Claudia Strunz von der Landessanitätsdirektion gegenüber der APA. Durch die Corona‐Pandemie und das Tragen von Masken sei man allerdings in den vergangenen Jahren gut über die Runden gekommen: So habe es 2022  keinen einzigen Fall gegeben, im Winter 2020/21 einen.

Masern-Welle 2019

2019 gab es die letzte größere Masern-Welle in der Steiermark: 26 nicht geimpfte Kinder durften im Bezirk Weiz nicht in die Schule, sie hatten Kontakt mit erkranktem Buben. In der Grazer Kinderklinik wiederum befürchtete man, dass Dutzende Babys gefährdet sein könnten: In der Ambulanz wartete ein Jugendlicher, der nicht wusste, dass er Masern  hatte, aber schon infektiös war.

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